Christlich Soziale Union

CSU leckt ihre Wunden


Fassungslosigkeit bei der CSU am Wahlabend 30 Minuten nach
Schließung der Wahllokale: MdL Fischer und Stadtverbands-
Chef Jawurek wollen den Zahlen nicht glauben
NEUMARKT. Die Neumarkter CSU kündigte eine "konstruktive Zusammenarbeit" mit dem neuen Oberbürgermeister an.

Die Verantwortlichen der Partei leckten sich am Dienstagabend hinter verschlossenen Türen bei einer Stadtvorstandssitzung die Wunden. Nach der verheerenden Wahl-Niederlage am Sonntag hatte die CSU den Chefposten im Neumarkter Rathaus eingebüßt, den sie seit dem Krieg ununterbrochen besetzte (neumarktonline berichtete am Sonntagabend live).

In einer Presse-Mitteilung zur der Stadtvorstandssitzung war von einem "sehr enttäuschenden Wahlergebnis" die Rede. Kein Wort darüber, ob und wie bei der Wahlanalyse die Fetzen flogen: "In einer Vielzahl von Wortmeldungen wurden Ursachen und Auswirkungen sehr offen und selbstkritisch angesprochen", heißt es in der Presse-Mitteilung lediglich.

Nach der Verbeugung vor dem Wählerwillen ("unmissverständlicher Auftrag zu einer konstruktiven Zusammenarbeit mit dem neuen Oberbürgermeister") und der Zusicherung, keine "Blockade-Politik" im Neumarkter Stadtrat zu betreiben, wird in der Presse-Mitteilung aber auch dezent auf den Knüppel hingewiesen, den die Christsozialen noch aus der Kommunalwahl 2002 im Sack haben: Damals habe die CSU-Stadtratsfraktion "einen eindeutigen Handlungsauftrag erhalten". Die CSU werde "mit ihrer Mehrheit im Stadtrat verantwortungsvoll umgehen und eine zukunftsfähige Sachpolitik mitgestalten".


Betretene Gesichter am Wahlabend im Sitzungssaal des Rat-
hauses, wo alle Ergebnisse der Stadt zusammenliefen.
Bei der "ersten und intensiven Analyse" des Wahl-Fiaskos kam man bei der Stadtvorstandssitzung zu dem Ergebnis, daß "eine Vielzahl von Faktoren dazu beigetragen" hätten, wie CSU-Stadtverbandesvorsitzender Helmut Jawurek erklärte. Sicherlich hätten auch die Diskussionen der CSU auf Landesebene und die Bundespolitik "keinen Rückenwind gegeben".

Wesentliche Ursachen seien aber vor Ort zu sehen. Der CSU sei es im Wahlkampf nicht gelungen "mit Sachthemen oder Konzeptionen gegen eine vorhandene Wechselstimmung" zu punkten. Vielmehr habe die UPW "fast ohne Sachaussagen mit der Botschaft eines jungen und unverbrauchten Kandidaten die Wähler emotionell gewonnen".

Die Erfahrung und unbestrittene Kompetenz von Bürgermeister Arnold Graf habe zu wenig wählerwirksam transportiert werden können. Das Lebensalter und die berufliche Leistung Grafs wurde den Wählern "nicht positiv vermittelt".

Die Neumarkter würden um die "großen Erfolge der CSU und der bisherigen CSU Oberbürgermeister für die Stadt Neumarkt" wissen und sie schätzen. Zunehmend hätten die Bürger aber immer weniger Verständnis für die "Art des Politikstils und des Umgangs in der Kommunalpolitik untereinander" gefunden.
Fotos: Archiv (Zwick/Meier)

07.12.05

Neun neue Mitglieder

NEUMARKT. Über starken Mitgliederzuwachs konnte sich die JU-Neumarkt im Herbst 2005 freuen.

Neun neue Mitglieder wurden begrüßt. Aktuell hat die JU-Neumarkt 125 Mitglieder und ist damit einer der größten Ortsverbände in Bayern, hieß es bei der Vorstandssitzung.

Bei der Sitzung wurden außerdem die ersten Termine für 2006 festgelegt. So nimmt die JU im Januar wieder am Benefizhallenturnier für Menschen in Not teil.Im Februar ist eine Wochenendskifahrt nach Österreich geplant.

Bekräftigt wurde von der JU ihre Unterstützung für Arnold Graf. Er erfülle mit seiner Erfahrung und Kompetenz die besten Voraussetzungen, die richtigen Entscheidungen zu treffen, hieß es von der JU. Jung sein allein reiche hier nicht aus.
01.12.05

CSU stellt Strafanzeige

NEUMARKT. Die CSU hat Strafanzeige gegen Unbekannt wegen einer anonymen Postkartenaktion gestellt.

Man sei empört wegen der Kampagne gegen den OB-Kandidaten Arnold Graf, die seit einigen Tagen in Neumarkt läuft, hieß es in einer Presse-Mitteilung (neumarktonline hatte über die anonymen Briefe berichtet, allerdings ohne zu erwähnen, gegen wen sie gerichtet sind).

CSU-Stadtverbandsvorsitzender Helmut Jawurek kritisiert den "miesen und hinterhältigen Stil" der Kampagne. Die CSU schätzt, daß zwischenzeitlich bis zu tausend Karten mit der Post an Adressanten in Neumarkt verschickt worden sein könnten.

Ohne einen Grund dafür zu nennen erklärte Jawurek, er sei sicher, daß weder SPD noch Grüne hinter der Kampagne stecken. Die drei anderen Parteien, die Kandidaten stellen, ließ er vieldeutig unerwähnt.

Für die CSU sei eine Strafanzeige eigentlich kein Mittel der politischen Auseinandersetzung. Andererseits könne man sich gegen diese annonyme Verleumdung nicht anders zu Wehr setzen, hieß es.
30.11.05


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