Grüne

"Alles falsch gemacht"

NEUMARKT. In einer Vorstandsitzung analysierte der Ortsverband der Grünen die Oberbürgermeisterwahl.

Insgesamt herrscht Freude über den Wahlausgang, wurde das "eigentliche Ziel, die Ablösung der CSU im Oberbürgermeistersessel", doch erreicht. Mit dem eigenen Ergebnis konnte man allerdings nicht zufrieden sein. Als Ursache wurden viele Gründe ausgemacht, die "nur zum Teil außerhalb des eigenen Einflussbereichs" lägen.

Vor allem der Versuch, einen alternativen Wahlkampf zu machen, so z.B. weitgehend auf Plakatierung und Wahlflyer zu verzichten, scheint beim Wähler schlecht angekommen zu sein, hieß es.

"Es war der erste Wahlkampf, für den ich je zuständig war. Dabei habe ich wohl so ziemlich alles falsch gemacht, was nur möglich war", sagte der Ortsvorsitzende Horst Wild. Gut daran sei, daß man "entsprechend viel daraus lernen kann". Künftig solle wieder ein konventioneller Wahlkampf geführt werden.

Stadträtin und OB-Kandidatin Sieglinde Harres sah das Ganze positiv: "Es war ja die Generalprobe für die Stadtratswahlen in drei Jahren, und eine missglückte Generalprobe ist bekanntlich ein gutes Omen für die Premiere."
09.12.05

"Reiner Wein eingeschenkt"

NEUMARKT. FLitZ und die Grünen dankten OB Thumann für die Offenlegung von Neumarkts städtischen Rücklagen.

Wie bereits berichtet gab der neue Oberbürgermeister Thomas Thumann am Mittwochabend bei einer Referentenbesprechung Auskunft über die finanziellen Rücklagen der Stadt: sie betragen knapp 64 Millionen Euro.

Trotz aller Freude über die Höhe der Rücklagen und darüber, daß den Bürgern "endlich reiner Wein eingeschenkt" wurde, dürfe man jetzt nicht in Euphorie verfallen oder gar nach dem Motto "Was kostet die Welt?" handeln, hieß es am Donnerstag in einer Presse-Mitteilung der Fraktionsgemeinschaft.

Lange Jahre sei schließlich gewirtschaftet worden, um dieses finanzielle Polster zu schaffen. Außerdem hätten die Bürger Neumarkts auf unnötigen Luxus in den zurückliegenden Jahren verzichtet.

Eindringlich mahnt die Fraktionsgemeinschaft aus Freier Liste Zukunft und den Grünen vor "abenteuerlichen Investitionen". Ausgegeben sei das Geld sehr viel schneller und leichter als angespart.

Mit Blick auf den geplanten Stadthallenneubau sei zu bedenken, "ob wir uns die Ausgabe von 50 Millionen Euro dafür leisten können". Wenn überhaupt eine Stadthalle, so könne man sich allein durch die Wahl des alternativen Standortes am Unteren Tor "erhebliche Summen einsparen und den Stadtpark herrlich als nahen Park gestalten".

Allerdings gäbe es nach Meinung der Fraktionsgemeinschaft in Neumarkt "sehr viel dringlichere Aufgaben als den Bau einer Stadthalle - zum Beispiel Kinderförderung und Altstadtsanierung".
08.12.05

Daxenberger in Neumarkt



Sepp Daxenberger und Sieglinde Harres.
NEUMARKT. Unter dem Motto "Grüne können es auch!" stellt sich der Landesvorsitzende Sepp Daxenberger am Mittwoch um 19 Uhr im Konferenzraum des Johanneszentrums in einer Diskussionsrunde den Fragen der Bürger.

Sepp Daxenberger ist Landesvorsitzender der bayerischen Grünen und seit 1996 Bürgermeister der Gemeinde Waging am See. Er war auch schon Mitglied des bayerischen Landtags, des Bezirkstags von Oberbayern und ist derzeit Mitglied des Kreistags von Traunstein.

Der erste "grüne" hauptamtliche Bürgermeister ist gelernter Landwirt und Schmied. Die Oberbürgermeisterkandidatin der Grünen, Sieglinde Harres, wird gemeinsam mit Sepp Daxenberger für Fragen und Anregungen zur Verfügung stehen.
29.11.05

"Langen 48 Stimmen ?"

Wie wir der ganzseitigen Anzeige "Wir unterstützen Arnold Graf" entnehmen, kann der CSU-Kandidat schon mal 47 Stimmen sicher für sich verbuchen. Macht mit seiner eigenen 48. Ob das langt?

Außer natürlich, dass die Vorsitzenden diverser Vereine, die ja hier als solche auftreten (hat z.B. Herr Haubner keinen Beruf? Oder Herr Veit?), für alle ihre Mitglieder sprechen, denn so soll zumindest der Anschein erweckt werden. Dabei dachten wir bisher "SV" hieße Sportverein, nicht "Schwarzer Verein". Als Vorsitzender eines gemeinnützigen Vereins politische Empfehlungen zu geben oder im Namen (und mit dem Geld?) des Vereins sowie seiner Mitglieder politische Arbeit zu betreiben, wäre nämlich zutiefst satzungswidrig und müsste zwangläufig die Aberkennung der Gemeinnützigkeit durch das Finanzamt nach sich ziehen. Sollten die betreffenden Damen und Herren des weiteren ohne Mitgliederversammlung und einen entsprechenden Beschluss gehandelt haben, hätten sie ihre Kompetenzen weit überschritten und insofern ihrem Verein schweren Schaden zugefügt. Das wäre, mit Verlaub, eine strafbare Handlung!

Dass die Höhenberger Hobby"künstler" gerade parallel zu dieser von ihnen mitgetragenen Anzeige ihre Ausstellung eröffnet haben, ist bestimmt purer Zufall. Aber ein Bild ist auch dann verkauft, wenn es im Keller des Rathauses eingelagert wird.

Auch die Geistlichkeit zeigt ihre Affinität zum Mittelalter, war es doch damals Usus, auch weltliche Politik maßgeblich zu beeinflussen.

Eine nette Mischung hat sich hier gefunden, um die Angst der CSU vor einer Wahlschlappe unfreiwillig zu offenbaren. Denn eines ist ganz sicher: Das reicht nicht. Die Zeiten, als die Menschen sich vom Pfarrer sagen ließen, was sie zu tun und lassen haben, sind vorbei. Dafür haben unsere Bürger, Gott sei Dank, längst genug Selbstvertrauen.

Und ein Vereinsvorsitzender, der im Namen seiner Mitglieder ohne diese zu fragen Wahlempfehlungen gibt, wird bei den nächsten Vorstandswahlen bestimmt keinen leichten Stand haben.
So wie die CSU mit ihrem Kandidaten!

Mit freundlichen Grüßen
21.11.05


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