Deß verteidigt Minister

NEUMARKT. MdEP Albert Deß verteidigt die höchst umstrittene Glyphosat-Entscheidung von Bundeslandwirtschaftsminister Christian Schmidt.

“Christian Schmidt hat mit der Verlängerung der Zulassung für Glyphosat richtig und verantwortlich gehandelt“, erklärte Deß in seiner Eigenschaft als agrarpolitischer Sprecher der EVP-Fraktion im Europäischen Parlament. Die Entscheidung basiere unter anderem auf wissenschaftlichen Ergebnissen der EU-Chemikalienagentur (ECHA) und der EU-Agentur für Lebensmittelsicherheit (EFSA). Im März dieses Jahres sei von beiden Agenturen das Pflanzenschutzmittel als "nicht krebserregend" eingestuft. Bestätigt sei dieses Ergebnis auch vom Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) in Deutschland worden.


Andere Wissenschaftler und die Krebsforschungsagentur der WHO schätzen das Unkrautvernichtungsmittel dagegen als "wahrscheinlich krebserregend beim Menschen" ein.

Nach Meinung von Deß sei das von Monsanto unter dem Namen Roundup zur Unkrautbekämpfung auf den Markt gebrachte Mittel für die Landwirtschaft ein wichtiges Pflanzenschutzmittel. Christian Schmidt sei es gelungen, die Entscheidung der Verlängerung mit zusätzlichen Bedingungen zu verknüpfen.

Für seine überraschende Entscheidung erntete der Minister erhebliche Kritik und mußte sich auch einen Rüffel der Bundeskanzlerin gefallen lassen.

Die von Schmidt mit der Entscheidung verknüpften Bedingungen würden es nach Meinung von Albert Deß den Nationalstaaten erlauben, den Einsatz von Glyphosat streng zu regeln, um die Biodiversität zu verbessern. Es sei auch möglich, ein Verbot von Glyphosat für Hobby-Endverbraucher zu erwirken.

"Christian Schmidt hat mit seiner Entscheidung für den Umweltschutz mehr getan als diejenigen, die ihn jetzt kritisieren“, sagte der Europaabgeordnete Deß. Die Kommission hätte auch ohne die Einwilligung von Deutschland einer fünfjährigen Verlängerung zugestimmt. Bei der Abstimmung im EU-Parlament hätten sich auch die SPD und die Grünen geschlossen für eine fünfjährige Verlängerung ausgesprochen, so Albert Deß weiter.
29.11.17
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