NEUMARKT. Ein Russlandboykott habe unterschiedliche Auswirkungen auf die europäische Landwirtschaft, sagte der Europaabgeordnete Albert Deß.
Das Embargo von Lebensmitteln aus der Europäischen Union und anderen Partnerländern stand im Mittelpunkt der parlamentarischen Debatten in Straßburg.
"Wir brauchen zielgerichtete Lösungen für die Betroffenen, die durch den Boykott in ihrer Existenz bedroht sind, “ so Albert Deß, agrarpolitischer Sprecher der EVP-Fraktion im Europäischen Parlament. Vor allem Landwirte in den baltischen Staaten und in Polen sowie Betriebe, die keine Einkommensalternativen haben, sind auf die Solidarität anderer angewiesen.
Deß betont, dass die Auswirkungen des Russland-Boykotts nicht wirtschaftlich bedingt sind, sondern durch die politische Krise entstanden sind. Albert Deß: „Es ist notwendig, gezielt zu helfen und nicht nach einem Gießkannenprinzip Mittel zu verteilen.“ Die im Haushalt für Krisensituationen vorgesehenen Mittel reichen hier nicht aus, deshalb sind hier Umschichtungen dringend erforderlich.
Man brauche jetzt und auch für Krisen in der Zukunft solidarisches Verhalten gerade auch unter Berufskollegen. Sollten die Haushaltsmittel nicht ausreichen, sei die Solidarität unter den Landwirten gefordert. Auch über Umschichtungen bei den Direktzahlungen müsse diskutiert werden, "um den Kollegen zu helfen, die ohne eigenes Verschulden in eine existenzgefährdende Situation geraten sind.“