Strom vom Lärmschutzwall

NEUMARKT. An der Südseite des Lärmschutzwalls entlang der Bahnlinie in Pölling soll eine 700 Meter lange Fotovoltaikanlage entstehen.

Diese Idee stieß am Donnerstag im Stadtrat auf große Zustimmung. Oberbürgermeister Thomas Thumann gab zu, daß man bei der routinemäßigen Suche nach Flächen für eine solche Anlage auf Neumarkter Dächern und Freiflächen eher zufällig auf den Lärmschutzwall gekommen ist. Erst nach einer gewissen Zeit habe man erkannt, daß sich hier eine Top-Lösung praktisch von selbst anbietet.

Der 700 Meter lange Lärmschutzwall hat schon die beinahe perfekte Neigung für eine Fotovoltaikanlage und wird für nichts genutzt, außer eben vor Lärm zu schützen - und das tut er mit einer solchen Anlage genauso gut.

Die meisten Sprecher im Stadtrat zeigten sich von der Idee sehr angetan. Schließlich ist es erklärtes Ziel der Stadt, die Nutzung der Solarenergie im Stadtgebiet weiter auszubauen, um den Einsatz fossiler Energieträger zu reduzieren.

Stadtrat Arnold Graf regte an, die Solaranlage in Form einer Bürgerbeteiligung aufzulegen, doch hier winkte OB Thumann ab. Schließich gebe es bereits die Möglichkeit für Neumarkter Bürger, in eine Bürgersolaranlage auf dem Dach des Bauhofes zu investieren. Außerdem bereite die Länge von 700 Metern Schwierigkeiten bei einer genauen Abrechnung der Erlöse, und drittens - wohl am wichtigsten und vom OB nur "nebenbei" erwähnt - verspreche der Gewinn beim Stromverkauf für die Stadt als alleinigen Betreiber ein hübsches Sümmchen...

Der Stadtrat hatte am Donnerstag die Aufgabe, für die notwendigen baurechtlichen Veränderungen zu sorgen. So muß der Bebauungsplan und der Flächennutzungsplan geändert und der Lärmschutzwall von einer "Grünfläche" in ein "Sondergebiet Zweckbestimmung Fotovoltaikanlage" geändert werden.

Für solche Änderungen müssen Untere Naturschutzbehörde, Wasserwirtschaftsamt und andere Ämter gehört werden. Allerdings ist man in der Stadt zuversichtlich, daß es gegen die umweltfreundliche Energiegewinnung kaum Widerstände geben wird. Die Bahn hat man wegen der unmittelbar neben dem Lärmschutzwall verlaufenden Gleise bereits gefragt - die Antwort ließ zwar lange auf sich warten, doch dann wurde von dieser Seite Zustimmung signalisiert.
26.11.09
neumarktonline: Strom vom Lärmschutzwall
Telefon Redaktion


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