Auf Änderungen einstellen


Georg Pilhofer (l.) schulte Geistliche aus den beiden großen Kirchen.

NEUMARKT. "Wie gehen wir als Pfarrer im Kirchenalltag mit schwierigen Verhaltensweisen alter Menschen um?" Zu diesem Thema hatte der Sozialpsychiatrische Dienst des Diakonischen Werkes Neumarkt Geistliche aus der evangelischen und katholischen Kirche zu einer Schulung eingeladen.

Zu dieser Fragestellung war als Referent Georg Pilhofer von der Gerontopsychiatrischen Koordinationsstelle Oberpfalz in Amberg gekommen. In seiner Begrüßung betonte Diakonie-Vorsitzender Dekan Dr. Norbert Dennerlein, dass der Sozialpsychiatrische Dienst, der in diesem Jahr sein 20jähriges Jubiläum begeht, "mit Kompetenz in der Beratung und im Tageszentrum eine wichtige Arbeit im Dekanat und Landkreis Neumarkt leistet".

Der demografische Wandel werde sich in zehn Jahren auch im Landkreis Neumarkt bemerkbar machen: Die Zahl der Gesamtbevölkerung wird leicht abnehmen, die Zahl der ab 75jährigen Menschen jedoch stark zunehmen. Folge dieses Wandels sei, dass Seelsorger immer häufiger mit Verhaltensweisen alter Menschen konfrontiert werden, deren Ursachen seelische Erkrankungen oder Krisen sind. Das können, so Pilhofer, Verwirrtheit, Vergesslichkeit, aggressives Verhalten, Wahnideen, Demenz oder Depressionen sein.

In seinem Vortrag informierte der Sozialpädagoge die Pfarrer über gerontopsychiatrischen Krankheitsbilder, um das Fehlverhalten alter Menschen zu verstehen, einzuordnen und letztendlich den Umgang mit ihnen zu erleichtern. Außerdem stellte er die vorhandenen Hilfs- und Beratungssysteme der Alten- und Gesundheitshilfe vor.

Nicht nur die Kirchen- und Pfarrgemeinden, sondern auch die Kommunen müssten sich auf die veränderte Bevölkerungssituation einstellen und reagieren, betonte Pilhofer. Dazu müßten Kirchenvorstände und Pfarrgemeinderäte, Bürgermeister und Gemeinderäte sensibilisiert werden.

Ziel wäre in der Zukunft eine altersgerechte Lebenssituation vor Ort zu schaffen. Dabei seien Senioren auf Ansprechpartner angewiesen, wie Seniorenbeauftragte, kirchliche Besuchsdienste, Seniorentreffs und geschulte Ehrenamtliche. In diesem Zusammenhang verwies Pilhofer auf seine Schulungs- und Vortragsgebote für Städte, Gemeinde, Kirchen, Erwachsenenbildungsträger und Verbände.
30.10.09
neumarktonline: Auf Änderungen einstellen
Telefon Redaktion


Telefon Redaktion


ISSN 1614-2853
20. Jahrgang
Zur Titelseite Neumarkter Zeitung
ISSN 1614-2853
20. Jahrgang
ISSN 1614-2853
15. Jahrgang