Studienzentrum eingeweiht


Das neue Schul- und Studienzentrum am Klinikum konnte am Montag eingeweiht werden.


Am Montag wurde symbolisch der Schlüssel übergeben.
NEUMARKT. Nachdem kurz vor Ostern die ersten Holzwände aufgestellt wurden, konnte jetzt das neue Schul- und Studienzentrum am Klinikum eingeweiht und damit offiziell in Betrieb genommen werden.

Landrat Albert Löhner konnte zu der Veranstaltung am Montag eine große Zahl geladener Gäste begrüßen, die sich von der Architektur des imposanten Holzgebäudes überzeugen sollten. In dem Gebäude sind künftig die Berufsfachschule für Krankenpflege sowie der Studienschwerpunkt Gesundheitsökonomie der Georg-Simon-Ohm-Hochschule Nürnberg untergebracht.

Aber auch innerbetriebliche Fort- und Weiterbildungen des Klinikums sowie Großveranstaltungen für die breite Öffentlichkeit werden hier zukünftig statt finden, so dass man von einem "wahren Schul- und Studienzentrum" sprechen könne.

Für die Georg-Simon-Ohm-Hochschule Nürnberg bedankte sich Prof. Dr. Frank-Ulrich Fricke, seit September Stiftungsprofessor für Gesundheitsökonomie, für die "freundliche Aufnahme" im Schul- und Studienzentrum. Dank des Engagements von Seiten des Landkreises und den privaten Sponsoren Bionorica, Sparkasse und Neumarkter Lammsbräu war diese in Deutschland einmalige Kombination eines Studienschwerpunkts Gesundheitsökonomie an einem Klinikum erst ermöglicht worden.

In der Gesundheitsökonomie erlernen die Studenten die Grundlagen für eine berufliche Zukunft im Gesundheitsmarkt. Die Verbindung zu der Berufsfachschule für Krankenpflege stelle eine vernünftige Kombination dar.

Künftig wird die Krankenpflege sich einer noch größeren Qualifizierung stellen müssen, um die Ärzteschaft zu entlasten. Eine Akademisierung des Pflegeberufs wie in anderen europäischen Ländern stelle daher die logische Konsequenz dar. In Planung sei bereits eine Erweiterung des Studienzentrums mit einem Studiengang Pflege.

Peter Bernsdorf, Leiter der Berufsfachschule für Krankenpflege, war froh, dass die Zeiten in dem alten Schulgebäude, einem tristen Betonblock aus den 70er Jahren, nun vorbei seien. Die angehenden "Gesundheits- und Krankenpfleger" – so die neue offizielle Bezeichnung für den Beruf der Krankenschwester und des –pflegers – profitierten jetzt von modernsten Unterrichtsmethoden. Die Berufsfachschule für Krankenpflege bilde bis zu 108 Gesundheits- und Krankenpfleger in drei Ausbildungsjahren aus.

Die Berufschancen nach dem Examen seien derzeit exzellent. Viele Absolventen würden jährlich vom Klinikum übernommen. Zudem gäbe es beste Karrierechancen in anderen Gesundheitseinrichtungen und Fortbildungsmöglichkeiten. Nachdem auch noch die Möglichkeit besteht, begleitend zur beruflichen Ausbildung die fachgebundene Hochschulreife an der Neumarkter Berufsfachschule zu erwerben, sei die Verbindung zum Studienschwerpunkt Gesundheitsökonomie ideal.

Architekt Hans-Jürgen Distler stellte dann die Baumaßnahme vor. Erste Planungen, das bestehende Schulgebäude zu sanieren und zu erweitern, habe man schnell wieder fallen gelassen. Das notwendige Raumprogramm durch die anstehende Kooperation mit der Ohm-Hochschule konnte in dem Baukörper wegen fehlender Entwicklungsmöglichkeiten nicht realisiert werden.

Der neue Standort an der Ecke vom Klägerweg - Liegendkrankenzufahrt lasse für spätere Erweiterungen viel Entwicklungspotential. Nachdem in den letzten Monaten 2008 noch die Fundamente gesetzt wurden, unterbrach der lange und strenge Winter die Baumaßnahme mehrere Wochen.

Am 23. März wurden dann die ersten Wände des Holzbaues gestellt. Bis auf die Bodenplatte, den Aufzugsschacht und das Treppenhaus sind alle tragenden Wände und Decken aus Holz gefertigt. Es handelt sich um den größten Holzbau dieser Konstruktionsart in ganz Bayern, hieß es. Die Holzbauarbeiten wurden von der Neumarkter Zimmerei Uwe Kreuzer gefertigt. Überhaupt stammt ein Großteil der beteiligten Firmen aus dem Landkreis, so dass die Ausgaben auch der regionalen Bauwirtschaft stark zu Gute kamen.

Ende Juli konnte das Gebäude dann dem Nutzer übergeben werden. Bis Ende August war der Umzug weitestgehend abgeschlossen und seit dem 31. August herrscht der Lehrbetrieb in dem neuen Schul- und Studienzentrum. Zum Abschluss seiner Erläuterungen übergab Distler an den Bauherrn offiziell den Schlüssel für das neue Schul- und Studienzentrum.

Anschließend wurden durch die beiden Klinikseelsorger Pfarrerin Christa Keller und Pfarrer Wolfgang Butzer die neuen Räume geweiht. Als Symbol wurde ein großes Kreuz, das von den Barmherzigen Schwestern des Ordens vom heiligen Vinzenz von Paul bei der Gründung der ersten Schwesternschule am Neumarkter Krankenhaus 1961 gestiftet wurde, jetzt an der neuen Wirkungsstätte erneut gesegnet.

Zum Abschluss bedankte sich Vorstand Peter Weymayr bei allen Beteiligten, die zum Gelingen des neuen Schul- und Studienzentrums beigetragen hatten. An erster Stelle nannte er den Freistaat Bayern, vertreten durch die Regierung der Oberpfalz, die den Bau mit einem Zuschuss von einer Million Euro aus dem Topf des Bayerischen Jahreskrankenhausbauprogramms unterstützt hatten. Der Landkreis als Träger trug mit einer Finanzierung von weiteren 1,2 Millionen zur Realisierung der Maßnahme bei. Auch von Seiten der Sparkasse gab es einen hohen finanziellen Beitrag.
19.10.09
neumarktonline: Studienzentrum eingeweiht
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