"Große Vielfalt"

Mittagessen in der Berger Schule.
NEUMARKT. Erstaunen herrschte bei den zahlreichen Teilnehmern der "Zukunftskonferenz Bildung/Schule" im Berger Hotel-Gasthof Lindenhof, als die Fülle der Angebote für die Schüler präsentiert wurden.
Bürgermeister Helmut Himmler sprach von der "prima Kooperation" mit den Nachbargemeinden Lauterhofen und Pilsach im Aufgabenbereich M-Klassen, Mittelschulen und im Fachunterricht. Man schaffe jetzt im fairen Ausgleich der kommunalen Interessen tragfähige Strukturen für die Zukunft und daher könnten die Schulen Berg und Sindlbach auch nicht mehr alleine und isoliert von den Nachbarkommunen gedacht und organisiert werden.
Konrektor Michael Palmer berichtete von 450 Schülern in elf Grundschul- und neun Hauptschulklassen in Berg. Erfreulich sei der Klassendurchschnitt von 24,7 bzw. 20,1 Schülern pro Klasse in der Grund- und Hauptschule. Gut laufe die "AG Schulband" und auch der Austausch von M-Schülern bzw. in verschiedenen Kursen mit Lauterhofen und Pilsach funktioniere einwandfrei.
Ein Glücksfall für die Schulen sei das Hallenbad, da sämtliche Schüler von Berg und Sindlbach das Schwimmen lernen können. Mit dem neuen Förderverein gebe es eine gute Kooperation und auch das Projekt "Praxis an Hauptschulen" werde weitergeführt und vertieft.
Der von der Gemeinde voll finanzierte
Schulcoach und Sozialpädagoge habe trotz verdoppelter Arbeitszeit reichlich zu tun und leiste im Interesse der Kinder und Eltern "segensreiche Arbeit".
In der Schulmensa essen aktuell zwischen 60 und 70 Kinder pro Tag und eine weitere Steigerung sei zu erwarten. Den Schülern werde zu einem Preis von 1,50 Euro (einen Euro pro Essen finanziert die Gemeinde) von einem Party-Service ein qualitativ hochwertiges Essen geboten, das auch entsprechend nachgefragt werde.
In Berg habe jeder Absolvent der Hauptschule erfreulicherweise einen Ausbildungsplatz erhalten oder besuche eine weiterführende Bildungseinrichtung. Insofern seien alle gut versorgt, meinte Lehrer Markus Fügl, Klassenlehrer der M-Klasse.
Ganztagsschule Berg
Kooperationspartner der Ganztagsschule sind "Die Rummelsberger" und die Gemeinde Berg. Diplom-Pädagoge Eric Thomas aus Rummelsberg, Leiter der Ganztagsschule, informierte zusammen mit Karin Albert über Ziel und Arbeitsweise der Ganztagsschule.
Die familiären Strukturen hätten sich rasant verändert (Alleinerziehende, Berufstätigkeit, Überforderung mancher Eltern) und dem müsse auch die Dienstleistungseinrichtung Schule mit adäquaten Angeboten Rechnung tragen. Neben dem schulischen Pflichtangebot am Vormittag gebe es am Nachmittag Kurse, Hausaufgabenbetreuung, Stützkurse, Freizeit- und Sportangebote, Bewegungs- und Benimmtraining in zwei Ganztagsgruppen mit insgesamt 41 Schülern. Das Interesse sei enorm und generell sei die Vielfalt der Angebote auch außerhalb der Schule in Berg bemerkenswert. Sport und Bewegung auch unter Nutzung des Hallenbads sei ein fester Bestandteil der Ganztagsschule und die Angebote sollen auch noch ausgeweitet werden.
Mittagsbetreuung und Nachmittagsangebote
Renate Legler, Leiterin der Mittagsbetreuung und der kommunalen Nachmittagsangebote, zeigte die Entwicklung dieser Einrichtung anhand von Zahlen auf. In den letzten zwei Jahren habe sich die Anzahl der betreuten Kinder auf inzwischen 61 verdreifacht. Susanne Lerp habe vor zehn Jahre mit zwölf Kindern begonnen. In der schwierigen aber wichtigen Alltagsarbeit stelle man vermehrt fest, dass es den Kindern oft an Selbstwertgefühl und Regelbewusstsein fehle, Grenzen nicht akzeptiert werden und aggressive Verhaltenweisen gegen andere und gegen sich selbst gerichtet zunehmen.
Der Freitag solle zu einem Kooperationstag mit den Berger Vereinen entwickelt werden – auch für Kinder, die nicht in der Mittagsbetreuung sind.
"Externe Evaluation"
Der Sindlbacher Schulleiter August Graf betonte für die Arbeit der Grundschule die elementaren Fähigkeiten und Fertigkeiten im Lesen, Schreiben und Rechnen sowie in der Vermittlung von Werten an die Kinder.
An der idyllischen Schule mit aktuell 104 Schülern finde derzeit durch die Regierung der Oberpfalz eine sogenannte "externe Evaluation" statt. In diesem Verfahren nehmen Pädagogen eine Stärke-Schwäche-Analyse vor und man sei auch sehr zuversichtlich hinsichtlich der Ergebnisse und Empfehlungen. Zum Vorsitzenden des Elternbeirates sei Christoph Patt gewählt worden.
Die Mittagsbetreuung in Sindlbach wird nach Angaben von Betreuerin Monika Lipka von 22 Kindern besucht.
Für die eingeschränkten räumlichen Möglichkeiten in der kleinen Grundschule seien dies eigentlich zu viele Kinder. Daher sei jetzt von der Kommune eine zweite Mitarbeiterin für die Mittagsbetreuung angestellt worden.
Bürgermeister Helmut Himmler stellte nach einer intensiv geführten Diskussion der zahlreichen Teilnehmer an der Zukunftskonferenz fest, dass die Gemeinde Berg im laufenden Haushaltsjahr 2009 rund 1,35 Millionen Euro für den Sach- und Personalaufwand sowie den Unterhalt und die Sanierung der Grundschule Sindlbach ausgegeben werde.
An den Schulen und im Kinderhort Berg sowie dem Kindernest Berg würden derzeit mehr als 150 Schüler am Nachmittag betreut mitsamt vernünftigen Freizeitangeboten. Nachdem die Angebote an den Schulen kostenlos seien und auch das Mittagessen bezuschusst werde, sei die gestiegene Nachfrage von der Gemeinde erwartet worden und sie sei auch gewollt.
Die Kommune beschäftige 17 Mitarbeiter an den Schulen – die meisten sind Honorarkräfte – und die Gemeinde wolle auch in Zukunft das Mögliche tun und großzügig in Bildung und Ausbildung investieren.
18.10.09
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