Nicht an den Pranger


Auch bei übelstem Wetter konnte man in Bischberg vernünftig diskutieren.

NEUMARKT. Die "wilden Ablagerungen" von Erdaushub oder Bauschutt am Altdorfer Weg in Bischberg müssen beendet werden, hieß es jetzt.

Als Bürgermeister Helmut Himmler vor Wochen zu einem Gespräch mit den Bürgern von Bischberg beim Jugendtreff am sog. Altdorfer Weg geladen hatte, konnte niemand ahnen, dass an diesem späten Nachmittag alle Beteiligten im kalten Schneegestöber stehen und frieren würden.

Himmler war mit Sachgebietsleiter Stefan Berner, Stefan Weigl von der Unteren Naturschutzbehörde sowie Wolfgang Seitz vom Sachgebiet Technischer Umweltschutz/Abfallrecht am Landratsamt Neumarkt nach Bischberg gekommen, um mit den Bürgern die unerfreuliche Situation am sogenannten Altdorfer Weg zu erörtern. Regelmäßig wird dort an der Hangkante zum Wald Erdaushub, Grüngut und Bauschutt abgelagert oder billig auf Flächen der Gemeinde entsorgt. Dies könne nicht länger hingenommen werden.

Die abgelagerten Stoffe wurden inzwischen weitgehend vom Bauhof der Gemeinde beseitigt und der Bürgermeister machte deutlich, dass in Zukunft mit einer Anzeige rechnen müsse, wer am Altdorfer Weg und damit im Landschaftsschutzgebiet Abfall entsorgt. Es könne einfach nicht angehen, dass einige wenige Zeitgenossen sich ihrer Materialien billig auf Gemeindeflächen entledigen und irgendwann im zeitlichen Nachgang die Kommune und damit die Steuerzahler die illegal entsorgten Materialien kostenträchtig beseitigen muss.

Man sei auch nicht mit erhobenen Zeigefinger und Drohungen mit dem Ordnungsrecht zum Gespräch gekommen, sondern hoffe und vertraue auf die Selbstregulierung im Dorf. Jeder Bürger von Bischberg trage schließlich Verantwortung für sein Dorf und die Landschaft im Umgriff des Ortes.

Es solle auch keineswegs der Ort Bischberg mit den dort lebenden Menschen an den Pranger gestellt werden, sondern durch Mithilfe der Menschen vor Ort ein Problem gemeinsam gelöst werden. Das könne beispielgebend auch für andere Dörfer werden, wo es ähnliche Probleme gebe. In der sehr sachlichen Diskussion wurde die Kooperationsbereitschaft der Bischberger Bürgerinnen und Bürger – die in großer Anzahl gekommenen waren – deutlich.

Auch mit den Jugendlichen wurden Spielregeln für den "Jugendtreff Bischberg" besprochen und diskutiert. Alle Gesprächsteilnehmer betonten die Wichtigkeit der Einrichtung am Ortsrand. Es habe auch noch keine nennenswerten Probleme gegeben. Weitere Anbauten an die von den jungen Leuten großzügig gebauten Räume sind aber nicht gestattet und würden auch beseitigt werden.
18.10.09
neumarktonline: Nicht an den Pranger
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