Doch kein Strafantrag
NEUMARKT. Die von MdB Alois Karl geohrfeigte Milchbäuerin hat offenbar doch keinen Strafantrag gegen den Politiker gestellt.
Darauf wies am Freitag das Polizeipräsidium Oberpfalz hin, das am Tag zuvor noch in einer Pressemitteilung den angeblich gestellten Strafantrag gemeldet hatte (
wir berichteten).
Am Freitag räumte der Pressesprecher ein, daß dem Präsidium ein Fehler unterlaufen sei: "Entgegen unserer gestrigen Darstellung wurde kein Strafantrag durch die 40jährige Milchbäuerin bei der Kriminalpolizeiinspektion Regensburg, die mit der Sachbearbeitung beauftragt ist, gestellt", heißt es von der Polizei.
Wie vielfach berichtet hatte die Frau bei der Kirchweih in Trautmannshofen MdB Alois Karl mit Milch überschüttet. Der hatte sich daraufhin mit einer "Watschn" revanchiert.
Aktualisierung:
Polizeipräsident Rudolf Kraus hat sich am Freitag in einem Telefonat mit MdB Karl persönlich für die Falschmeldung entschuldigt, teilte das Büro des Bundestagsabgeordneten am Mittag mit.
Die Staatsanwaltschaft beim Landgericht Nürnberg-Fürth habe durch ihren Leiter, Luppitz, ebenfalls mitgeteilt, dass gegen MdB Karl kein Ermittlungsverfahren eingeleitet worden ist, heißt es in der Pressemitteilung des Abgeordneten weiter. Der Leitende Oberstaatsanwalt habe mitgeteilt, dass der Hamburger Rechtsanwalt, der die Milchbäuerin vertritt, lediglich in einem Schriftsatz um Akteneinsicht gebeten habe und sich "dann entscheiden will, ob Strafantrag gestellt wird".
MdB Karl erklärte dazu, es sei "offensichtlich, dass man mir so kurz vor der Bundestagswahl mit bloßen Ankündigungen, einen Strafantrag zu stellen, gezielt schaden möchte". Die 40jährige Frau habe einem Zeitungsbericht zufolge gesagt: "Vielleicht bringt das den Alois Karl um einige Stimmen".
25.09.09
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