Über dem Vorjahr
NEUMARKT. Die Getreideernte in Bayern liegt heuer geringfügig über dem Vorjahr. Es wurde mehr Futter-, aber weniger Brotgetreide geerntet.
2009 wird es in Bayern eine Getreideernte (ohne Körnermais) von voraussichtlich 7,1 Millionen
Tonnen geben. Wie das Bayerische Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung weiter mitteilt,
sind das 1,5 Prozent mehr als im Vorjahr. Die durchschnittliche Erntemenge der vorangegangenen
sechs Jahre wird um rund 7 Prozent übertroffen.
Als Durchschnittsertrag werden
63,3 Dezitonnen je Hektar erwartet. Gegenüber dem Vorjahr bedeutet dies eine Steigerung um
0,7 Prozent, gegenüber dem langjährigen Durchschnitt ein Plus von 4,3 Prozent. Bei Brotgetreide
(Weizen, Roggen) hingegen liegt der Ertrag um 5,7 Prozent unter dem Wert des Vorjahres
und 2,3 Prozent unter dem langjährigen Durchschnitt.
Die Getreideanbaufläche erhöhte
sich binnen Jahresfrist geringfügig um knapp 1 Prozent, wobei die Anbaufläche des ertragreicheren
Wintergetreides weiter zugenommen und die des Sommergetreides, insbesondere der
Sommergerste, deutlich abgenommen hat.
Die von den bayerischen Landwirten bewirtschaftete Getreidefläche (ohne Körnermais) erhöhte sich
nach dem vorläufigen Ergebnis der Bodennutzungshaupterhebung 2009 gegenüber dem Vorjahr um
0,8 Prozent oder 8 400 Hektar auf 1,121 Millionen Hektar. Die Flächenausdehnung entfiel hauptsächlich
auf das ertragreichere Wintergetreide. Dessen Anbaufläche stieg binnen Jahresfrist um weitere
28 900 Hektar oder 3,1 Prozent auf 949 800 Hektar, was im Wesentlichen auf der Flächenausweitung bei Winterweizen
um 22 100 Hektar (4,3 Prozent) beruht.
Dagegen verminderte sich die Sommergetreidefläche um
20 400 Hektar oder 10,7 Prozent auf 171 200 Hektar. Ausschlaggebend dafür war der starke Rückgang der
überwiegend als Braugerste verwendeten Sommergerste um fast 23 000 Hektar oder 15,5 Prozent auf den
bisherigen Tiefststand von 125 500 Hektar.
Die Aussaat des Wintergetreides im Herbst 2008 konnte rechtzeitig erfolgen. Auf den kalten und bis
Ende März schneereichen Winter, folgte ein sehr warmer und vor allem im Süden viel zu trockener
April, in dem der Wachstumsrückstand bei der Entwicklung des Wintergetreides, der in manchen höheren
Lagen bis zu vier Wochen betrug, sehr schnell aufgeholt werden konnte.
Der erneute Witterungswechsel
im Mai brachte viele Regen- und Gewittertage. Regional kam es zu kräftigem Platzregen, Hagel
und Sturmböen, wodurch auf manchen Feldern die Ernte zerstört wurde. Auch im Hochsommermonat
Juli war das Wetter sehr wechselhaft. Es war geprägt durch eine permanente Folge von schwülwarmen
Tagen und anschließender deutlicher Abkühlung durch Schauer und Gewitter. Folglich mussten
die Erntearbeiten insbesondere im Süden immer wieder verschoben oder unterbrochen werden.
Erst Ende Juli verbesserten sich die Erntebedingungen. Sowohl beim Ertrag wie auch bei der Qualität
der Ernte wird es regionale Unterschiede geben, wobei der Süden Bayerns höhere Erträge aufweist als
der Norden, der Abstand sich aber verringert hat.
Bis auf wenige Ausnahmen in den Spätdruschgebieten ist die Getreideernte in Bayern abgeschlossen.
Nach den bisher ausgewerteten Ertragsmessungen im Rahmen der "Besonderen Ernte- und Qualitätsermittlung"
in Verbindung mit den Ertragsschätzungen der amtlichen Berichterstatter wird beim Getreide
(ohne Körnermais) mit einem Durchschnittsertrag von 63,3 Dezitonnen je Hektar (dt/ha) gerechnet.
Dies sind 0,7 Prozent mehr als im vorangegangenen Jahr (62,9 dt/ha). Im Vergleich zum langjährigen
Durchschnitt der Jahre 2003 bis 2008 (60,7 dt/ha) bedeutet dies ein Plus von 4,3 Prozent.
Einer Zunahme
bei Futtergetreide um 9,4 Prozent gegenüber dem Vorjahr oder 10,5 Prozent gegenüber dem
langjährigen Mittel stand dabei - bedingt durch den Rückgang bei Weizen - eine Abnahme bei Brotgetreide
um 5,7 oder 2,3 Prozent gegenüber. Insgesamt wird es bei etwas höherer Anbaufläche in diesem
Jahr voraussichtlich zu einer Getreideernte von 7,1 Millionen Tonnen kommen, 1,5 Prozent mehr als im
Vorjahr (7,0 Millionen Tonnen) und etwa 7 Prozent mehr als im Durchschnitt der vergangenen sechs
Jahre (6,6 Millionen Tonnen).
21.08.09
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