"Immer von Adam und Eva"

Ingenieur Marc Pfaller (rechts) bei der Stadtratssitzung am Donnerstagabend
NEUMARKT. Mit dem geplanten Biomasseheizkraftwerk soll es nach Meinung der großen Mehrheit im Neumarkter Stadtrat weiter voran gehen.
Obwohl derzeit eine Dienstaufsichtsbeschwerde von FLitZ-Stadtrat Hans-Jürgen Madeisky gegen den Oberbürgermeister den zeitlichen Ablauf tangiert, nahm man in der Stadtratssitzung am Donnerstagabend dem Sachstandsbericht von Ingenieur Marc Pfaller und Landschaftsplaner Stefan Weidhammer zu Kenntnis. Erwartungsgemäß votierten hier nur die beiden FLitZ-Stadträte dagegen.
Beim Unterpunkt, einen Antrag an den Landkreis auf Herausnahme der Baufläche aus dem Landschaftsschutzgebiet zu stellen, schloß sich allerdings auch CSU-Stadtrat Werner Thumann der Ablehnung der FLitZ-Vertreter an. Er sprach sich gegen ein "Durchpeitschen" auf, einen Ausruck, den sich OB Thomas Thumann energisch verbat.
Zuvor waren in der Aussprache nach den Vorträgen von Pfaller und Weidhammer die FLitZ-Stadträte und OB Thomas Thumann aneinander geraten. Der sichtlich verärgerte Oberbürgermeister rief Stadtrat Madeisky dazu auf, endlich einmal den Grundsatzbeschluß anzuerkennen, den der gesamte Stadtrat gegen eine einzige - Madeiskys - Stimme gefaßt habe: "Sie wollen bei jedem Redebeitrag wieder von Adam und Eva anfangen!"
Madeisky orakelte, das geplante Kraftwerk werde kein "Glücksbringer für Neumarkt", sein FLitz-Kollege Johann Gloßner legte Wert auf die Feststellung, daß es seinerzeit nur eine Gegenstimme gegeben habe, weil er, Gloßner, damals "leider" verhindert war.
Stadtwerke-Referent Karl-Heinz Brandenburger kritisierte ebenfalls den Versuch von Flitz, bei der Diskussion immer wieder ganz von vorne anfangen zu wollen. "Wir sind eh schon unter Zeitdruck!" Den Verlust einiger Wiesen für den Bau der Anlage sah er umweltschützerisch nicht als übermäßig tragisch.
Auch Grünen-Stadträtin Johanna Stehrenberg sprach sich für die Anlage aus, die "ein Puzzle-Teil für die Unabhängigkeit der Stadt" sei.
31.07.09
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