"Weitverbreitetes Übel"
NEUMARKT. Seit April gibt es in Neumarkt die Selbsthilfegruppe "Betroffene bei Inkontinenz". Das nächste Treffen ist am Donnerstag.
Blasenschwäche, auch Inkontinenz genannt, ist ein weitverbreitetes Übel, hieß es am Montag aus dem Neumarkter Gesundheitsamt. Für Betroffene sei es nicht einfach, sich einzugestehen, dass man zu der Gruppe von Menschen gehört, deren Blase nicht mehr funktioniert. Viele Betroffene lebten über Jahre mit diesem Problem. Sie hätten Angst, das Haus zu verlassen oder öffentlichen Verpflichtungen nachzugehen.
Gerade junge Menschen würden sich schämen, da sie der Meinung sind, in ihrem Alter habe man "so etwas" noch nicht. Dabei ist Inkontinenz nicht nur ein Problem der älteren Generation, auch wenn sie im Alter häufiger anzutreffen ist.
Die neue Selbsthilfegruppe in Neumarkt ist für Betroffene eine wichtige Anlaufstelle, hieß es vom Gesundheitsamt. Dort können sie sich anonym über Inkontinenz informieren und mit anderen "Leidensgenossen" austauschen.
Die Selbsthilfegruppe "Betroffene bei Inkontinenz" Neumarkt hat sich zum Ziel gesetzt:
- Verarbeitung der Krankheit mit anderen Betroffenen
- Einstellung auf die veränderte Lebenssituation
- Finden von Hilfsmöglichkeiten
- Vermeidung von Folgekrankheiten wie zum Beispiel Depressionen
- Vermittlung von Kontakten untereinander
Die Teilnahme an den Selbsthilfetreffen ist mit keinerlei Verpflichtungen verbunden;
sie ist kostenlos und Anonymität wird gewahrt.
Die Selbsthilfegruppe trifft sich 14tägig, donnerstags um 19 Uhr im Haus der Selbsthilfegruppen in Neumarkt-Pölling, St.-Martin-Straße 9.
27.07.09
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