"Neumarkt nicht dabei"
NEUMARKT. Der Bund gibt weitere 100 Millionen für Lärmschutz bei der Bahn aus - doch Neumarkt dürfte dabei leer ausgehen.
Im Rahmen der Konjunkturprogramme des Bundes
fließen bis 2011 zusätzlich rund 100 Millionen Euro in Maßnahmen des Lärm-
und Erschütterungsschutzes an Schienenwegen, hieß es am Dienstag. Die von Bahnlärm geplagten Neumarkter dürften davon eher nicht profitieren, hieß es aus dem Rathaus. Pressesprecher Dr. Franz Janka sagte auf Anfrage von
neumarktonline, daß die zusätzlichen Gelder offenbar schon verplant seien - und daß sich in den entsprechenden Listen die Stadt Neumarkt nicht finden lasse.
Wie mehrmals berichtet, hatte Oberbürgermeister Thomas Thumann sogar eine Unterschriftenaktion gestartet, die die Bahn dazu bewegen sollte, Maßnahmen gegen den Lärm entlang der durch das Stadtgebiet laufenden Bahnlinien zu finanzieren.
Von den 100 Millionen Euro werde nur etwa die Hälfte für herkömmliche Lärmschutzzmaßnahmen hergenommen, erklärte Janka. So könne es vielleicht sein, daß die weiter oben in der Prioritätenliste stehenden Maßnahmen abgearbeitet werden und die Neumarkter Probleme ein bißchen nach oben rutschen...
Tatsächlich soll die Hälfte des frischen Geldes für innovative Lärmschutzmaßnahmen verwendet werden, erklärte Bundesverkehrsminister Wolfgang Tiefensee. Man habe völlig neue und "noch effizientere Maßnahmen" entwickelt, die
jetzt bundesweit umgesetzt würden. Tiefensee: "In meinem Haushalt haben wir
die Mittel für den Lärmschutz bereits auf 100 Millionen Euro stark erhöht.
Mit noch einmal 100 Millionen Euro aus den Konjunkturprogrammen steigen
die Investitionen in diesem Jahr auf Rekordhöhe."
"Die Reduzierung des Schienenlärms in Bayern liegt uns seit langem am
Herzen", betont Klaus-Dieter Josel, Konzernbevollmächtigter der Deutschen
Bahn für den Freistaat. In den vergangenen Jahren habe man bereits
zahlreiche Maßnahmen vor Ort realisiert. "Wir freuen uns, dass wir die
bereitgestellten Bundesmittel nun auch für die Erprobung innovativer
Technologien nutzen können - hier in Bayern beispielsweise auf den
Strecken Passau-Plattling und Würzburg-Ansbach."
Die Bahn teste neue Maßnahmen, die den Schall unmittelbar an der Quelle
absorbieren und die Übertragung von Erschütterungen dämpfen sollen. Dazu zählen
Schienenstegbedämpfer, verschäumte Schottergleise und niedrige
Schallschutzwände aus Gabionen, aber auch präventive Behandlungen der
Schienenoberfläche, Brückenabsorber, Unterschottermatten, besohlte
Schwellen oder die sogenannte automatische Schienenschmierung.
14.07.09
neumarktonline: "Neumarkt nicht dabei"