Fleißige Arbeiter

Zum 100. Jubiläum des Vereins wurden in Deining langjährige Imker ausgezeichnet.

Die Kinder konnten einen Blick in die Geheimnisse der Imkerei
werfen.
NEUMARKT. 100 Jahre Imkerverein Deining – dieses Jubiläum nutzen die Imker, um die Faszination der Bienenwelt einmal der breiten Öffentlichkeit hautnah vorzustellen.
Besonders die Kinder zeigten großes Interesse am Leben und Wirken einer Honigbiene und sie erfuhren dabei auch, wie viel Arbeit für den Imker nötig ist, bis der Honik auf die Frühstückssemmel gestrichen werden kann.
Die Jubiläumsfeier war auch eine seltene Gelegenheit, alte Erinnerungen und Erfahrungen beim gemeinsamen Kaffeetrinken auszutauschen. Christoph Weber, der seit 39 Jahren das Amt des Vorsitzenden inne hat, gab einen Rückblick über die 100jährige Geschichte des Bienenzuchtvereins. Während des zweiten Weltkrieges bekam der Verein den Zucker begünstigt, musste dann aber wiederum den Honig für die Versorgung der Soldaten abliefern. Viele Höhen und Tiefen habe der Imkerverein in den 100 Jahren gemeistert. Heute würden die Mitglieder mit ihrer Arbeit einen wichtigen und unschätzbaren Beitrag zum ökologischen Gleichgewicht in der Natur leisten, hieß es.
Der begeisterte Imker Hermann Just (46) entdeckte seine Liebe für die Bienen vor drei Jahren. "Das Wissen darüber habe ich mir hauptsächlich aus dem Internet geholt", erzählt er. Für ihn war es eine Selbstverständlichkeit, sich gleich dem Imkerverein anzuschließen und inzwischen hat er auch das Amt des Kassiers inne.
"Wir bekommen sogar summende Postpäckchen", verrät seine Ehefrau augenzwinkernd. Der wertvolle Inhalt ist eine Bienenkönigin, die immerhin 40 Euro kostet. "Die ist mir jeden Euro wert", sagt Hermann Just, denn nur die Königin ist alleine für das Eierlegen und somit für das Fortbestehen des ganzen Volkes zuständig.
Dann gibt es im Bienenvolk noch die Arbeiterbienen, die für das Einbringen der Nahrung und für die Pflege der Brut zuständig sind und außerdem noch die Drohnen, die die Jungkönigin begatten und nur einen Sommer lang leben dürfen.
"Die Angst vor dem Stechen ist eigentlich unbegründet", versichert Hermann Just, denn die Bienen sind meist friedlich und außerdem werde das Stechverhalten "weggezüchtet".
Aufregend war es für die Besucher auch, einem Bienenvolk in einem Schaukasten mit Glaswand bei der Arbeit zuzusehen. Neben einer modernen Edelstahl-Honigschleuder mit Motor wurden auch Bienenkörbe aus Stroh gezeigt, die in den fünfziger Jahren noch benutzt wurden. Auch ein selbst gebautes Honig-Rührgerät mit einem übergroßen Quirl, der für die Cremigkeit des Blütenhonigs sorgt, konnte begutachtet werden.
Der Imkerverein habe mit seinen sieben Millionen Bienen, die in 110 Völkern ihren Dienst tun, die fleißigsten Mitglieder, meinte Bürgermeister Alois Scherer scherzhaft. Zusammen mit dem Vorsitzenden Christoph Weber nahm er die Ehrung der langjährigen Mitglieder vor.
Neben Josef Weidinger, Pirkach, Michael Weber, Arzthofen und Josef Burger, Döllwang, wurde auch Christoph Weber zum Ehrenmitglied des Imkervereins ernannt
Urkunde und Ehrennadel in Bronze für 15jährige Mitgliedschaft:
- Günther Wienziers, Deining
- Josef Tauber, Roßthal
- Willi Kirsch, Deining
- Heinrich Kaiser, Rothenfels
- Johann Härtl, Großalfalterbach
- Michael Forster, Mittersthal
Urkunde und Ehrennadel in Silber für 25jährige Mitgliedschaft:
- Alfred Härtl, Greißelbach
Urkunde und Ehrennadel in Gold für 40jährige Mitgliedschaft:
- Gottfried Käufl, Neumarkt
Ehrenurkunde für 50jährige Mitgliedschaft (und Ehrenmitgliedschaft):
- Josef Weidinger, Pirkach
- Michael Weber, Arzthofen
- Josef Burger, Döllwang
Verdienstnadel in Bronze:
Verdienstnadel in Gold:
- Christoph Weber, Deining-Bahnhof
14.07.09
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