Noch immer kein Motiv

NEUMARKT. Der brutale Messerüberfall auf zwei Frauen in Parsberg bleibt mysteriös: der 24jährige US-Soldat schweigt zu seinen Motiven.

Wie Staatsanwaltschaft Nürnberg-Fürth und Polizeipräsidium Oberpfalz am Dienstag bestätigten, ist trotz umfangreicher Ermittlungen und Vernehmungen das Motiv weiterhin ungeklärt, das den 24jährigen US-Staatsbürger bewog, am Sonntag, 14.Juni, auf eine 43jährige Frau und deren 21jährige Tochter in deren Wohnung in Parsberg einzustechen.

Mittlerweile hat die Staatsanwaltschaft Nürnberg/Fürth entschieden, dass der mutmaßliche Täter weiterhin bei der amerikanischen Gerichtsbarkeit belassen wird.

Wie von neumarktonline schon wenige Stunden nach der Tat berichtet, war der US-Soldat am Tat-Tag gegen 5.45 Uhr über die offen stehende Balkontüre in die im zweiten Stock gelegene Wohnung eines Mehrfamilienhauses im Stadtinnern von Parsberg eingedrungen. Als Steighilfe diente ihm nach den bisher gewonnenen Erkenntnissen ein an der Außenfront angebrachtes Baustellengerüst.

In der Wohnung traf der Mann zunächst auf die 43jährige Frau. Nachdem die auf den Eindringling aufmerksam geworden war, stach er mit einem vorgefundenen Messer massiv auf die Frau ein und verletzte sie schwer.

Auf das Geschehen aufmerksam wurde die im Dachgeschoss der Wohnung lebende 21jährige Tochter, die ihrer Mutter zu Hilfe eilte. Auch sie verletzte der US-Staatsbürger mit dem Messer. Glücklicherweise verfehlten die Messerangriffe ihr Ziel und die junge Frau wurde nur mittelschwer verletzt.

Nachdem dann auch der Freund der Tochter, der sich ebenfalls im Dachgeschoss aufhielt, den Frauen zu Hilfe kam flüchtete der Täter.

Die daraufhin eingeleiteten umfangreiche Fahndungsmaßnahmen hatten in den Morgenstunden des darauffolgenden Montags Erfolg. Gegen 05.30 Uhr nahmen Polizeibeamte den Mann im Bereich des Burgbergs in Parsberg fest (wir berichteten).

Da der US-Soldat keinerlei Angaben zum Tatgeschehen machte, war man auf Vernehmungen und Untersuchungen zum Beispiel durch die Rechtsmedizin der Universität Erlangen angewiesen, um den Tatnachweis zu führen. Die erfolgten Identifizierungsmaßnahmen und die DNA-Untersuchungen erhärteten in der Folge den Tatverdacht.

Nach dem bisher gewonnenen Erkenntnisstand hatte der Mann am Tattag gegen 4.30 Uhr eine Gaststätte im Parsberger Stadtinnern verlassen, um dann an einem in unmittelbarer Nähe zur Tatwohnung gelegenen Automaten einer Bank Geld abzuheben. Dies war ihm aus technischen Gründen nicht möglich.

Was den 24jährigen Soldaten dann bewog, in die Wohnung im 2. Stock einzudringen, bleibt im Bereich der Spekulation. Er selbst äußert sich bis dato nicht dazu.

Nach Abschluss der Ermittlungen werden die gefertigten Unterlagen der Kriminalpolizeiinspektion Regensburg an das US-Pendant dazu, das Criminal Investigation Department (CID), zur weiteren Bearbeitung gegeben. Dieser juristische Ablauf ist gängige Praxis bei konkurrierender Gerichtsbarkeit wie sie im aktuellen Fall vorliegt.

Die beiden verletzten Frauen sind mittlerweile wieder auf dem Weg der Genesung, leiden aber immer noch unter dem Eindruck der Geschehnisse.
07.07.09
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Telefon Redaktion


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