"Keine Tier-Patente"
NEUMARKT. "Keine Patentierung von Tieren und Pflanzen", dafür setzt sich Albert Deß im Europäischen Parlament ein.
Der agrarpolitische Sprecher der CSU-Europagruppe und Landesvorsitzender der AGL Arbeitsgemeinschaft Landwirtschaft stellte am Dienstag klar: "Die klassischen Züchtungsmethoden wie Kreuzung und Selektion sind keine neuen Verfahren und daher auch nicht patentierbar. Biologische Zuchtarbeit ist keine neue Entdeckung."
Gezielte Kreuzung von Pflanzensorten und das Selektieren von bestimmten Merkmalen bei Tieren seien seit Jahrhunderten landwirtschaftliche Praxis. Durch gezielte Züchtung werden erwünschte Merkmale vererbt, wie zum Beispiel Ertrag und Winterhärte bei Weizen oder Milchleistung und Tiergesundheit bei Kühen.
Die Zuchtarbeit müsse auch weiterhin in der Hand der Landwirte und bäuerlichen Zuchtorganisationen bleiben. Weit gefasste Patentierungsmöglichkeiten würden zu einer enormen Abhängigkeit von internationalen Großkonzernen führen. Die klassische Zuchtarbeit würde damit behindert oder sogar unmöglich.
Damit es nicht soweit kommt, sei die Rechtssituation durch die EU-Biopatent-Richtlinie eindeutig zu klären: Es muss sichergestellt werden, dass Patente nicht zu einer Einschränkung der bisherigen Züchtungsmethoden führen, erjklärte Deß.
28.04.09
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