Gefährliches Schlittschuhlaufen

Die Wasserwacht ist für die Eisrettung gerüstet.
Foto:Wasserwacht
NEUMARKT. Nach Meinung der Wasserwacht besteht im Landkreis Neumarkt derzeit Lebensgefahr auf den Eisflächen zugefrorener Gewässer.
Obwohl das Eis mancherorts augenscheinlich tragfähig sein könnte, berge es bei Belastung erhebliche Gefahren.
Der Vorsitzende der BRK-Kreiswasserwacht, Karl-Heinz Frenzel, warnt ausdrücklich vor dem
Betreten natürlicher Eisdecken. "Die Eisdecken werden bei Lufttemperaturen über null Grad nicht nur
durch das Wasser von unten erwärmt, sondern auch durch die darüber liegende Luft, so dass vor
kurzem noch dicke Eisschichten schnell zu dünn für eine sichere Begehbarkeit geworden sind", sagt
er.
Wegen der aktuellen Gefahr erinnert der Vorsitzende an wichtige Verhaltensregeln an winterlichen
Gewässern. Sollte man selbst ins Eis einbrechen, so empfiehlt die Wasserwacht, ruhig zu bleiben und
nicht in Panik auszubrechen. "Man sollte um Hilfe rufen, sich so wenig wie möglich bewegen und sich
nicht entkleiden", sagt Frenzel. Wenn man sich vorsichtig in Bauch- oder Rückenlage flach auf die
Eisfläche schiebe, könne man langsam zum Ufer kriechen. Sollte die Eisfläche dafür zu dünn sein,
müsse das Eis behutsam abgebrochen werden, bis das Ufer erreicht sei. "Unter allen Umständen sollte
man vermeiden, unter die Eisdecke zu geraten".
Zur Rettung eingebrochener Menschen könnten verschiedene Hilfsmittel in unmittelbarer Nähe des
Unglücksortes verwendet werden. Neben Leitern und Rettungsstangen könnten Bretter, Bänke, Äste,
Kleidungsstücke oder Seile genutzt werden.
Wegen der fehlenden Gewichtsverteilung dürfe sich ein
Retter niemals stehend der Einbruchstelle nähern und sollte sich immer durch einen zweiten Helfer mit
einer Leine oder notfalls mit den Händen absichern lassen.
Die Ortsverbände der BRK-Wasserwacht bieten nach eigenen Angaben Interessierten ab zwölf Jahren
Rettungsschwimmkurse an, bei denen auch die Eisrettung gelehrt wird.
Kommt es dann doch zu einem Einbruch ins Eis, sollte auf jeden Fall die
Schnelleinsatzgruppen der Wasserwacht über die integrierte Rettungsleitstelle in Regensburg über die
Notrufnummer 112 (vorwahlfrei) oder 19222 (vom Handy mit Vorwahl) alarmiert werden.
Die Wasserretter stehen 24 Stunden in Alarmbereitschaft und werden über Funkmeldeempfänger
alarmiert. Bei einem Alarm kommen dann die Retter aus den Ortsgruppen Neumarkt, Berching,
Parsberg, Mörsdorf und Dietfurt.
18.02.09
neumarktonline: Gefährliches Schlittschuhlaufen