Jungs stärker betroffen

NEUMARKT. Auch im Landkreis Neumarkt gibt es bei etwa 20 Prozent der Jungen und zehn Prozent der Mädchen "Lautbildungsstörungen".

Das geht aus einer Pressemitteilung des Neumarkter Gesundheitsamtes zum bevorstehenden "Europäischen Tag der Logopädie" am 6. März hervor.

Sprachstörungen im Kindesalter sind häufig auf eine eingeschränkte Hörfunktion zurückzuführen, hieß es. Daher sei es notwendig, vor Beginn einer logopädischen Behandlung eine kindgerechte Hörmessung durchzuführen; dies ist auch schon im Säuglings- und Kleinkindalter möglich.

Auch das Gesundheitsamt ist Ansprechpartner für Eltern mit Kindern, bei denen der Verdacht auf eine Hörbeeinträchtigung besteht, weil das Kind zum Beispiel bei lauten Geräuschen nicht erschrickt, die "Lallphase" nach dem 6. Lebensmonat aufhört, das Kind sich beim Rufen oder Ansprechen von hinten nicht umwendet, das Kind undeutlich spricht oder auf Anweisungen falsch reagiert und häufig nachfragt.

In regelmäßigen Abständen wird im Neumarkter Gesundheitsamt eine sogenannte pädagogisch-audiologische Sprechstunde angeboten. Die individuelle Beratung wird durch audiologisch geschulte Hörgeschädigten-Pädagogen durchgeführt.

Falls sich der Verdacht auf eine Hörbeeinträchtigung bestätigt, werden entsprechend notwendige Fördermaßnahmen in die Wege geleitet, darunter auch die Vermittlung in eine logopädische Praxis. Dort werden überwiegend Lautbildungsstörungen, Fehler im Satzbau und verminderter Wortschatz behandelt, daneben aber auch Störungen des Sprachverständnisses.

Auch im Rahmen der gesetzlich vorgeschriebenen Schulreifeuntersuchung wird routinemäßig ein Hör- und Sprachtest durchgeführt. Immerhin finden sich im Landkreis Neumarkt bei etwa 20 Prozent der Jungen und etwa zehn Prozent der Mädchen Lautbildungsstörungen.

Dieses Ergebnis überrasche nicht und sei auch nicht landkreisspezifisch, da aus der Literatur hinlänglich bekannt ist, dass bei Jungen die normaler Sprachentwicklung einen sehr viel längeren Zeitraum bis zur sprachlichen Reife umfasst als vergleichsweise bei Mädchen.

Auch treten bei Kindern mit nicht-deutschsprachiger Herkunft sowohl Lautbildungsstörungen wie auch Wort-/Satzbildungsstörungen um einiges häufiger auf als bei Kindern mit deutschsprachiger Herkunft.

Auch die sogenannten Sprachrhythmusstörungen wie Stottern und Poltern müssen einer logopädischen Behandlung zugeführt werden, hieß es. Außerdem behandeln Logopäden Patienten mit Sprachstörungen nach einem erlittenen Schlaganfall oder anderen neurologischen Beeinträchtigungen oder Unfallfolgen.

Terminvereinbarung für die pädagogisch-audiologische Sprechstunde im Gesundheitsamt sind unter Telefon 470-503 oder 470-504 oder 470-512 möglich.
17.02.09
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