"Sichere Arbeitsplätze"


Stolze 25 Jahre verbinden diese Jubilare mit ihrem Betrieb, der als Familienunternehmen geführt wird.
Fotos: Erich Zwick

Edeltraud Wein, Johann Dirnhofer und Georg Soderer werden
von Werner und Johannes Klebl im Beisein von Betriebsrats-
vorsitzendem Peter Prison für 40 Jahre Unternehmenstreue
geehrt.


Betriebsratsvorsitzender Peter Prison (rechts) und Wolfgang
Roider, der zum letzten Mal die Betriebsversammlung mo-
derierte, dankte seinem Stellvertreter für die vertrauensvolle
Zusammenarbeit.
NEUMARKT. Als "Global Player", wie Landrat Albert Löhner und Oberbürgermeister Thomas Thumann sein Familienunternehmen voller Hochachtung würdigten, will Werner Klebl , der Chef des Bauunternehmens und Bauzentrums Klebl nicht in den Himmel gehoben werden.

Aber bei einem im schwierigen letzten Drittel des Jahres 2008 um 80 Millionen Euro gestiegenen Umsatz, den 1133 Mitarbeiter erwirtschafteten, zählt das Neumarkter Unternehmen zu den 20 größten Baubetrieben in Deutschland, das auf einem gesunden Fundament steht und beste Ratingnoten bei den Banken ("wir haben keine Bankverbindlichkeiten") genießt.

"Wir sind Spitze", brach es dann doch aus Werner Klebl hervor, und mit dem "wir" meinte er alle, denen er seinen "ehrlichen Dank" zollte, angefangen beim Management bis hin zu den Jubilaren und schließlich zu denen, die in den wohlverdienten Ruhestand gewechselt haben. Und wenn er es auch nicht zugeben wollte, in der familiären Atmosphäre bei der Betriebsversammlung am Freitag schwang doch etwas von dem von dem Stadt- und Kreisspitze hochgelobten "Weltkonzern" ("Global Player") mit.

So will die Firma Klebl auch in dem begonnenen Rezessionsjahr mit Augenmaß den Erfolgskurs fortsetzen. "Kaum jemand hätte noch vor einem Jahr den Crash in der Bankenwelt für möglich gehalten", hielt Werner Klebl Rückschau und nach vorne blickend meinte er, dass auch "niemand seriös vorhersagen kann, was noch auf uns zukommt."

Darum sei für 2009 die Devise: "Wir nehmen mit, was geht." Damit meinte der Firmenchef die Aufträge, wie sie kommen. Dabei könne man noch auf einen hohen Auftragsbestand aus dem Jahr 2008 aufbauen, dem Jahr, das "so gut war wie keins zuvor."

Der Erfolg sei aber nicht von ungefähr gekommen, sondern das Ergebnis von Vertrauensbildung. Auf dieses Vertrauen könnten die Auftraggeber bauen, und dadurch gelänge es immer wieder, neue Kunden zu gewinnen. "Wir pflegen einen offenen und fairen Umgang zu unseren Abnehmern", verriet Werner Klebl ein bisschen "Firmenphilosophie".

"Wir haben keine Angst vor 2009 – wir stehen finanziell gut da und Ihre Arbeitsplätze sind sicher." Diese befreienden Worte ihres Chefs hat wohl die Belegschaft mit besonderer Genugtuung und Freude in sich hinein gesogen. Den Grund für seinen berechtigten Optimismus lieferte Werner Klebl gleich mit: "Die Fertigteilwerke arbeiten mit voller Kapazität, im Wohnungsbau geht es nach Zeiten der Stagnation aufwärts, weil die Sparer lieber in eigene vier Wände ziehen wollen als ihr Geld unsicheren Instituten zu überlassen."

Dem kleinen Wermutstropfen – schließlich gehört es sich zu einem guten Unternehmer, auch mahnend den Zeigefinger zu heben – wurde daher keine größere Bedeutung beigemessen. Werner Klebl mahnte an, bei der Handelsware die "Kundenorientierung" noch zu verbessern.

Mit diesem dezenten Fingerzeig verband Werner Klebl die Aufforderung, "keinen Auftrag auszulassen, die Stärken noch zu verbessern und die Schwächen zu reduzieren." Bei so viel vorher positiv Gehörtem mag man an tatsächliche Schwächen gar nicht glauben. Aber der Gedanke eignete sich halt vortrefflich zur Abrundung eines Erfolgsberichts.

Zusammen mit dem Betriebsratsvorsitzenden Peter Prison – er hatte vorher ein Loblied auf die Unternehmensleitung "gesungen", von einem Misston zwischendurch wollte er hinterher nichts mehr wissen – nahmen Werner Klebl und Juniorchef Johannes Klebl die Ehrung der Betriebsjubilare vor. 40 Jahre treu zur Stange halten Edeltraud Wein, Johann Dirnhofer und Georg Soderer.

Für 25 Jahre Betriebszugehörigkeit wurden ausgezeichnet: Georg Biller, Erwin Braun, Ingrid-Maria Dobmann, Gerhard Gmelch, Harald Hiereth, Bernhard Lang, Joachim Lang, Gisela Lang, Michael Lukas, Erich Meier, Max Meier, Robert Mühlbauer, Thomas Wurm.

In den Ruhestand wurden verabschiedet: Josef Braun, Hans-Rainer Ellert, Willibald Ferstl, Paul Glas, Hans-Jürgen Körber, Albert Körner, Anto Kovac, Peter Lehmeier, Franz-Peter Reißmüller, Georg Schiessl, Hubert Sippel, Peter Triller, Georg Weidinger und Kurt Stein.

Zuvor sprach der Regionalleiter der Industriegewerkschaft Bauen, Agrar, Umwelt, Carsten Kuttnik Probleme der Branche an und ermunterte die Kollegen, der Arbeitnehmervertretung den Rücken zu stärken.
Erich Zwick


Nach einem 29 Jahre langen Arbeitsleben – das ist der errechnete Durchschnitt – gingen 14 Klebl-Mitarbeiter in den Ruhestand.
23.01.09
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