Im Leipziger Untergrund

Die Leipziger S-Bahnlinien werden zur U-Bahn.
NEUMARKT. Nach dem Auftrag für den "Schlüchterner Tunnel" (
wir berichteten) liefert
Rail.One aus Neumarkt auch die Fahrbahn für den
City-Tunnel in Leipzig.
Auf der Erfolgsliste des Festen Fahrbahn-
Systems
Rheda 2000 kann ein weiterer Gewinn verbucht werden: Der
City-Tunnel Leipzig, das derzeit bedeutendste Verkehrsbauprojekt in
Mitteldeutschland, wird in
Rheda 2000
ausgeführt. Dafür entschieden
sich jetzt die beauftragten Bauunternehmen des Großprojekts, teilte das Neumarkter Untenrehmen am Montag mit.
Auf etwa vier Kilometer Länge wird der gesamte Oberbau in den Tunnelbauwerken mit der
patentierten Festen Fahrbahn-Technologie inklusive Masse-Feder-System
von
Rail.One ausgestattet. Der Beginn der Lieferungen ist für 2009/10
vorgesehen. Die Bündelungsstrecke aller Leipziger S-Bahnlinien geht
voraussichtlich ab 2011 in Betrieb.
Mit diesem erneuten Projekterfolg will das Neumarkter Unternehmen seine
führende Position in der Festen Fahrbahn-Technologie unterstreichen. Bereits bei der
Hochgeschwindigkeitsstrecke Köln-Rhein/Main wurden über 180.000 patentierte Spezialschwellen eingebaut. Weitere große Projekte, wie die
Trasse Nürnberg-Ingolstadt, die Nord-Südverbindung Berlin sowie die
holländische HGV-Strecke Amsterdam-Brüssel (HSL-Zuid) und die
Taiwan High Speed Rail wurden mit
Rheda 2000 ausgeführt. Darüber
hinaus ist die
Rail.One Gruppe an Projekten in Spanien, Südkorea und
China mit ihrem Festen Fahrbahn-System beteiligt.
Mit dem Bau des City-Tunnels in Leipzig wird die lang ersehnte Nord-Süd-Anbindung zwischen Hauptbahnhof und "Bayerischem Bahnhof" Wirklichkeit. S-Bahnen und Regionalexpresse werden künftig das Stadtzentrum
unterirdisch durchqueren. Als Herzstück des S-Bahnnetzes für Leipzig
und Umgebung soll der etwa vier Kilometer lange Tunnel eine effiziente und attraktive Verbindung zwischen Stadt und Umland ermöglichen. Die Bauherren
des City-Tunnels sind das Land Sachsen, die Deutsche Bahn AG und die
Stadt Leipzig. An der Finanzierung des Jahrhundertprojekts beteiligen
sich die Europäische Union und die Bundesregierung Deutschland.
Das Feste Fahrbahn-System
Rheda 2000 ist ein monolithisches Festes Fahrbahn-System für den
Fern- und Hochgeschwindigkeitsbereich. Charakteristisch für
Rheda 2000 sind der troglose Aufbau der Betontragplatte und die Verwen-
dung einer modifizierten Zweiblockschwelle mit Gitterträger. Aufgrund
der monolithischen Struktur der Fahrbahnplatte und der geringen Aufbauhöhe ist das System besonders geeignet für Erdbauwerke, Weichen, Tunnels und Brücken.
In erschütterungssensiblen Bereichen kann
Rheda 2000 auch in Verbindung mit einem Masse-Feder-System
ausgeführt werden: Durch die Masse des Beton-Gleiskörpers, der auf
elastisch-dämpfenden Elementen gelagert wird, werden die auf die
Umgebung wirkenden Erschütterungen eliminiert oder reduziert.
Eine weitere Systemlösung ist das neue Feste Fahrbahn-System ohne
durchgehende Bewehrung. Es entspricht im Aufbau und Funktionsprinzip dem heutigen Stand der Technik im Verkehrswegebau, wobei im
Vergleich zum System
Rheda 2000 auf eine durchgehende Bewehrung verzichtet wird. Dadurch lassen sich die Bauzeiten verkürzen und
die Kosten reduzieren. Auch Einflüsse der Bewehrung auf die Signaltechnik und die Erdung werden so minimiert.
25.08.08
neumarktonline: Im Leipziger Untergrund