"Endlich aufwachen"
NEUMARKT. "Die EU-Kommission muss endlich aufwachen und für Entlastung auf dem Milchmarkt sorgen", erklärte MdEP Alois Deß.
Zu Recht würden die Milchbauern verlangen, dass die EU-Kommission endlich handelt. "Als Vertreter der bäuerlichen Landwirtschaft verlange ich, dass die EU-Agrarkommissarin Mariann Fischer Boel all ihre politischen Möglichkeiten ausschöpft, um die Milcherzeuger zu unterstützen", erklärt Albert Deß, agrarpolitischer Sprecher der CSU-Europagruppe und Landesvorsitzender der CSU-Arbeitsgemeinschaft Landwirtschaft.
Die EU-Kommission und vor allem die Agrarkommissarin hätten den europäischen Milchmarkt völlig falsch eingeschätzt und die Quotenerhöhung gefordert. Durch eine weitere Fehlentscheidung seien auch die Exportbeihilfen für Milchprodukte durchweg gestrichen worden. Derzeit erschwerten ohnehin der hohe Eurokurs und gefallene Weltmarktpreise die Exportaktivitäten europäischer Molkereien.
Albert Deß fordert, daß die EU-Kommission ihre Fehleinschätzung zügig korrigiert. Zur Belebung der Milchausfuhren sei es sinnvoll, im Rahmen der WTO-Verpflichtungen Exporterstattungen zu gewähren. Für Butter und Magermilchpulver seien mindestens 1,50 und 2 Euro je Kilogramm notwendig, beim Käseexport brauche man mindestens 80 Cent je Kilogramm.
Damit unterstützt Albert Deß ausdrücklich die Forderung des deutschen Milchindustrieverbandes. Diese Maßnahmen könnten mit den noch verfügbaren Überschüssen des EU-Haushaltes finanziert werden. "Wir müssen alle Absatzmöglichkeiten nutzen, um den Druck vom Milchmarkt zu nehmen. Nur eine Entlastung auf europäischer Ebene bringt den Milchbauern auf Dauer einen besseren Milchpreis", so Albert Deß.
11.06.08
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