Konkurrent für Fischer
NEUMARKT. "Die unkontrollierte Ausbreitung der Kormorane ist zu bremsen. Dazu brauchen wir eine europaweit abgestimmte Strategie", erklärt Albert Deß, agrarpolitischer Sprecher der CSU-Europagruppe und Vorsitzender des Verbandes Bayerischer Berufsfischer.
Albert Deß schlägt vor, einen EU-weiten Managementplan aufzustellen, um gemeinsam auf die Populationsentwicklung reagieren zu können. Bei derzeit rund zwei Millionen Exemplaren in der EU und Osteuropa bestehe dringend Handlungsbedarf. Die Tiere würden täglich etwa 1.000 Tonnen Fisch vertilgen. Die Schäden pro Tag gingen in die Millionen. Kormorankolonien würden die Fischbestände so gravierend schädigen, dass der Mensch regulierend eingreifen müsse. Dabei gehe es "nicht um die Ausrottung dieses Fischfressers. Ziel ist ein verträgliches Nebeneinander von Mensch, Fisch und Vogel", erklärte Deß.
Der Kormoran zählte früher zu den bedrohten Tierarten. Durch die Schutzmaßnahmen habe sich die Anzahl der Tiere weit über das normale Maß erhöht. Der Kormoran sei zu einer Art geworden, die sich auf Kosten anderer Tierarten immer weiter verbreite. Albert Deß: "Zu einer verantwortungsvollen Naturschutzpolitik gehört es auch, regulierend einzugreifen, wenn natürliche Lebensgrundlagen von anderen Tieren empfindlich gestört werden". Zusammen mit anderen Kollegen fordert Albert Deß, dass das Thema im Fischereiausschuss des Europäischen Parlaments behandelt werden muss. Albert Deß: "Ich fordere die Verantwortlichen in der EU-Kommission auf, sinnvolle Vorschläge für einen EU-weiten Kormoran-Managementplan vorzulegen.
16.05.08
neumarktonline: Konkurrent für Fischer