"Genug Flächen vorhanden"
NEUMARKT. Vor einer Nahrungsmittelknappheit in der EU brauche niemand Angst zu haben, erklärte MdEP Albert Deß.
"Wir haben genug Fläche zur Produktion von Lebensmitteln. Unser Potential müssen wir nur optimal nutzen", so Albert Deß, agrarpolitischer Sprecher der CSU-Europagruppe zum Thema Lebensmittelversorgung. Im Verhältnis zum Einkommen seien Lebensmittel weltweit nirgendwo so günstig wie in Deutschland. Bezogen auf die Kaufkraft wären Nahrungsmittel in Deutschland noch heute wesentlich billiger als in den 60er Jahren, sagte Deß.
Das Angebot an Nahrungsmitteln werde maßgeblich begrenzt durch die verfügbare Ackerfläche. Fruchtbarer Ackerboden sei nicht vermehrbar. In Europa müsse zur Ernährungssicherung die unnötige Verschwendung wertvoller Ackerflächen aufhören.
Albert Deß führt Beispiele an:
- In Deutschland werden pro Tag rund 120 Hektar meist fruchtbares Ackerland versiegelt. Dieser Flächenverbrauch muss eingedämmt werden, etwa durch Umnutzung schon vorhandener Gewerbeflächen oder auch durch Renaturierung.
- Das deutsche Gesetz zur Bereitstellung von Ausgleichsflächen muss dringend korrigiert werden. Es ist unverständlich, dass neben dem Flächenverbrauch für Industrie, Straßen und Siedlungen zusätzlich hochwertiges Ackerland als Ausgleichsfläche aus der landwirtschaftlichen Produktion genommen werden muss, so Deß.
Albert Deß: "Die wichtigste Aufgabe von Landwirten bleibt die Bereitstellung von Lebensmitteln. Dafür brauchen unsere Bauern einen fairen Preis, sonst weichen sie auf andere Verwertungswege aus". Dass Landwirte heute auch im Energiebereich tätig seien, wäre eine Folge der zu niedrigen Marktfruchtpreise, mit denen die Bauern während der letzten Jahre zu kämpfen hätten. "Die Energieschiene ist eine Einkommensalternative geworden. Die Lebensmittelverarbeiter müssen umdenken: Agrarrohstoffe sind nicht mehr zu Schleuderpreisen zu bekommen", sagte Deß.
17.04.08
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