Leere Auftragsbücher

NEUMARKT. Die Betriebsauslastung bei den Handwerkern im Raum Neumarkt hat sich verschlechtert. Der "Geschäftsklima-Index" ist im Gegensatz zur Wirtschaft noch einmal gesunken, heißt es im Konkunkturbericht der Handwerkskammer zum ersten Quartal 2008.

Das Handwerks-Spektrum im Landkreis Neumarkt ist breit gefächert, sagte Kreishandwerksmeister Gerhard Ulm im Gespräch mit neumarktonline. Wie im gesamten Kammerbezirk ist es auch in Neumarkt so, daß jene Handwerksbetriebe gute Auftragseingänge melden, die für den gewerblichen Bedarf arbeiten und von der Industrie und vom Export partizipieren. Das gilt vor allem für metallverarbeitende Betriebe, die an die Industrie zuliefern.

Über leere Auftragsbücher klagen dagegen die Handwerker, die für den privaten Bedarf arbeiten. "Der private Konsum ist beim Handwerk nicht angekommen", erkärte der Präsident der Handwerkskammer Niederbayern-Oberpfalz, Franz Prebeck. Und Kreishandwerksmeister Gerhard Ulm stimmt zu: "Den Leuten fehlt das Geld in der Tasche, um beispielweise eine Wohnung renovieren zu lassen!"

Während der Geschäftsklima-Index der Wirtschaft nach dem Ifo-Institut im ersten Quartal dieses Jahres deutlich angestiegen ist, ist er im Handwerk noch einmal gesunken, heißt es von der Handwerkskammer. Das zeige auf, dass das Handwerk "an den Aufschwungtendenzen der Wirtschaft nur teilweise Anteil hat", heißt es im Konjunkturbericht.

Danach ist der Anteil der Betriebe, die gesunkene Auftragseingänge melden, angestiegen. Verstärkt durch saisonale Einflüsse hat sich das Stimmungsbild im Bauhauptgewerbe, Kraftfahrzeuggewerbe sowie im Gesundheitsgewerbe deutlich verschlechtert. Lediglich die Handwerke für den gewerblichen Bedarf melden gute Auftragseingänge und nach wie vor eine gute Betriebsauslastung.

"Das Handwerk braucht dringend Aufträge, um mit der allgemeinen wirtschaftlichen Entwicklung, wie sie der Ifo-Geschäftsklima-Index aufzeigt, Schritt zu halten", so die Handwerkskammer.

Die Betriebsauslastung hat sich insgesamt verschlechtert und die Umsatzentwicklung hat weiter an Fahrt verloren. Bei den Erwartungen für die nächsten drei Monate ist die positive Grundstimmung gewichen, hieß es.

Mit einer maßgeblichen Entlastung des Arbeitsmarktes durch das Handwerk sei jedenfalls derzeit nicht zu rechnen. Dabei ist es gerade das Handwerk, das bundesweit und auch im Landkreis Neumarkt zwei Drittel der Arbeitsplätze stellt. Im Raum Neumarkt stieg im letzten Jahr die Zahl der neuen Ausbildungsverhältnisse sogar um zwei Prozent.

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ISSN 1614-2853 20. Jahrgang

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