Matchball auf fremder Bahn
NEUMARKT. Die Kegler des ASV Neumarkt stehen am Wochenende vielleicht vor dem größten Triumph in ihrer Vereinsgeschichte.
Am letzten Spieltag in der 2.Bundesliga Süd können sie mit einem Sieg den Aufstieg in die 1.Bundesliga perfekt machen. Als Tabellenzweiter mit zwei Zählern Vorsprung auf den noch einzigst verbliebenen Widersacher Lok Rudolstadt haben sie es selbst in der Hand und können es aus eigener Kraft schaffen.
Dieses Vorhaben wird aber alles andere als leicht, denn auf den ASV wartet eine schwer überwindbare Auswärtsaufgabe. Die Neumarkter gastieren am Samstag um 13 Uhr beim Tabellenfünften und in dieser Saison zuhause noch ungeschlagen türingischen Vertreter KSV Ohrdruf.
Beflügelt durch den Heimerfolg über Rudolstadt und das große Traumziel kurz vor Augen, gehen die ASV-Kegler trotz der "Außenseiterrolle" zuversichtlich in diese Partie. Sie haben nichts zu verlieren, können befreit und ohne Druck aufspielen, denn auch im Falle einer Niederlage und dem gleichzeitigen Heimsieg Rudolstadts über den Tabellenvorletzten Carl-Zeiss Jena ist der Zug für die Neumarkter noch nicht abgefahren. Bei Punktgleichheit gibt es ein Relegationsspiel um den Aufstieg in die 1.Bundesliga zwischen Neumarkt und Rudolstadt auf einer neutralen Bahnanlage.
Um dem zu entgehen, bräuchte der ASV am Samstag in Ohrdruf einen Sieg, um somit vorzeitig den Sack zuzumachen. Es ist der erste "Matchball" in dieser spannenden, dramatischen Spielrunde. Den Meistertitel wird sich Victoria Bamberg (nicht aufstiegsberechtigt) sichern.
Der Ohrdrufer KSV, enorm heimstark, hat in dieser Saison alle Gästeteams zuhause an die Wand gespielt. Mit 5646 Holz Heimschnitt auf ihren alten ostdeutschen Bahnen, waren sie allen deutlich überlegen. Der ASV hofft in Ohrdruf auf nachlassende Gastgeber, für die es um nichts mehr geht.
ASV-Konkurrent Rudolstadt braucht die Schützenhilfe Ohrdrufs. Ob die untereinander konkurrierenden Ostvereine aber zusammenhalten, bleibt fraglich. Der ASV Neumarkt ist hochmotiviert vor dieser vielleicht letzten Saisonbegegnung und hat alle Mann an Bord.
Kapitän Jürgen Weinberger, Sportwart Thomas Blatter, "Tom" Kölbl, Zdenek Kovac, Günter Bittner, Markus Halbritter und "Sepp" Geier wollen die Sensation schaffen und ein weiteres Kapitel Sportgeschichte in Neumarkt schreiben. Im ASV-Lager hofft man auf viele mitreisende Fans, die das eigene Team lautstark unterstützen und nach vorne peitschen.
"Die Trauben in Ohrdruf hängen sehr hoch," sagt ASV-Abteilungsleiter Cornelius Altenberger, "doch ich glaube an unsere Mannschaft. Wir sind nicht chancenlos".
jw
03.04.08
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