"Sicheres" Deining

NEUMARKT. In Deining freute man sich in der Gemeinderatssitzung über die niedrige Kriminalitätsrate.

"Sie liegt in Deining liegt nach wie vor deutlich unter dem Durchschnitt", sagte Bürgermeister Alois Scherer. Insgesamt 84 Straftaten, das sind 19 Straftaten je 1000 Einwohner, wurden im Vorjahr im Gemeindebereich begangen. Im Vergleich dazu: Der Durchschnitt im Bereich der Neumarkter Polizei liegt bei 36 Taten je 1000 Einwohner.

Meist handelt es sich um Kleindelikte oder Straßenkriminalität, "Gewaltdelikte treten Gott sei Dank eher selten auf". Dass in Deining die Straftaten nicht überhand nehmen, führt der Bürgermeister auf verschiedene positive Einflüsse zurück. Tagtäglich werde in der Vereins- und Jugendarbeit, bei Sicherheitsgesprächen der Gemeinde und mit Auflagen zum Jugendschutz im Vorfeld von Festen und Veranstaltungen erfolgreiche Präventionsarbeit geleistet. Außerdem gäbe es hier viele Bürgern, die bei Straftaten nicht einfach wegschauten.

Die Aufklärungsquote liege bei zwei Drittel. Dies führe deutlich vor Augen, dass sich Kriminalität in Deining nicht lohne, sagte Bü+rgermeister Scherer. Die ebenfalls mit der Kriminalstatistik vorgestellte Zahl der Verkehrsunfälle nahm im Vorjahr zu, wobei verstärkt Kleinunfälle eine Rolle spielten. Neuralgische Unfallschwerpunkte zeichnen sich nicht ab, was auf ein allgemein sicheres Straßennetz schließen lasse.

Ausbau der Schloßstraße

Der Ausbau der Schloßstraße vom Rathaus bis zur Abzweigung der Schulstraße war ein weiteres Thema in der Sitzung. Der Gemeinderat stimmte der Erteilung eines Planungsauftrags zu, um so die Chancen auf Bezuschussung mit Städtebaufördermitteln zu wahren. Nachdem sich die Städtebauförderung nach vielen Erneuerungs- und Umgestaltungsmaßnahmen, die das Gesicht des Ortskerns nachhaltig verändert haben, dem Ende entgegen neigt, will man versuchen, für den noch ausstehenden Abschnitt der Schloßstraße Fördermittel zu bekommen.

Neue Förderrichtlinien setzen verstärkt auf innovative Projekte. So können zum Beispiel Chancen auf städtebauliche Sanierung von öffentlichen Flächen erheblich verbessert werden, wenn damit eine besondere Verkehrskonzeption, die Beseitigung von brachliegenden Flächen oder Maßnahmen im energetischen Bereich einhergehen. Für die Schloßstraße könnte die Verquickung mit einem Fernwärmenetz, das vom zu errichtenden Heizkraftwerk der Schule das Rathaus, das Pfarrheim und die Bücherei versorgt, den notwendigen Anstoß für eine Förderung geben.

Friedhofserweiterung

Der Gemeinderat stimmte dem Konzept zur Erweiterung des Friedhofs in Deining zu. Der bestehende Friedhof weist derzeit noch zehn Familiengräber, sieben Einzelgräber und 13 Urnengräber aus. Erfahrungswerte anderer Einrichtungen zeigen jedoch einen rund doppelt so hohen "Bedarf", der durch die Erweiterung gedeckt werden soll.

Die nach den in der Klausurtagung erarbeiteten Vorgaben des Gemeinderats erstellte Planung sieht im Prinzip die Weiterführung des bestehenden Gestaltungskonzepts vor. Die drei Hauptwege werden einfach in Richtung Osten fortgeführt. An der Ostseite des jetzigen Friedhofs, die die künftige Mitte des Gesamtkonzepts darstellen wird, ist eine Platzgestaltung mittels eines Rondells und eine Querverbindung der drei Hauptwege geplant. Die in Richtung Ost/West verlaufende Hauptwegeachse soll - auch im bestehenden Friedhof - mit Kleinsteinpflaster befestigt werden.

Das gleiche gilt für sämtliche Gefällestrecken. Die anderen Wege sollen mit Graniteinzeilern eingefasst und mit einer wassergebundenen Decke versehen werden. An der Südseite wird eine Böschung den Abschluss des Friedhofs bilden. An der Ostseite ist ein zweiter Zugang mit Zufahrtmöglichkeit vorgesehen. Zwischen Böschung und Straße sind 18 Parkplätze geplant. Sieben Parkplätze vor dem bestehenden Friedhof kommen noch dazu.

Die Kosten können durch Einsatz des Bauhofs mit rund 100.000 Euro relativ niedrig gehalten werden. Mit dem Bau soll heuer, nach Vorliegen der notwendigen Genehmigungen, begonnen werden. Die Einweihung ist für 2009 geplant.

Obwohl die Erweiterung auf lange Sicht bedarfsgerecht sein wird, stellt sich trotzdem die Finanzierungsfrage. Die Belegung wird sich wegen der ständigen Wiederbelegung der bereits bestehenden Grabstellen über mindestens 20 bis 30 Jahre hinziehen und damit auch die Finanzierung der jetzigen Kosten. Da eine abschnittsweise Erweiterung einer optimalen Friedhofsgestaltung im Wege wäre und wegen des zu geringen Einsparungspotenzials bei Teilausführung, sprach sich der Gemeinderat für die sofortige komplette Erweiterung aus.

Anregungen umgesetzt

Bürgermeister Alois Scherer erstattete dem Gemeinderat Bericht über die Empfehlungen und Anregungen aus den Bürgerversammlungen und die dazu in die Wege geleiteten Maßnahmen. Die meisten Anregungen sind demnach bereits erledigt oder die Durchführung der Arbeiten ist in die Wege geleitet. Lediglich wegen der Erneuerung des Pflasterbelages im Friedhof Oberbuchfeld muss noch geklärt werden, ob und wie diese Maßnahme durchgeführt wird. Der Gemeinderat wird sich zu gegebener Zeit mit diesem Thema befassen.

Die Bautätigkeit in Deining nimmt weiter zu. Der Gemeinderat konnte das Einvernehmen zu sechs Bauplänen erteilen.

In der nichtöffentlichen Sitzung genehmigte der Gemeinderat den Wärmelieferungsvertrag für das Feuerwehrgerätehaus in Deining. Das Gebäude wird künftig mit Fernwärme aus einem Blockheizkraftwerk versorgt. Im Vergleich zur bisherigen Ölversorgung wird mit zehn bis 20 Prozent Einsparungen gerechnet.

Die von der Städtebauförderung bezuschusste Sanierung der Randbereiche der Oberen Hauptstraße und die Komplettsanierung der Unterbuchfelder Straße mit Beseitigung der Engstelle beim Fahrschulgebäude und der Trafostation wurden ebenfalls im nichtöffentlichen Teil der Gemeinderatssitzung in Auftrag gegeben.

Nach Bewilligung der staatlichen Zuschüsse hatte man die Maßnahmen öffentlich ausgeschrieben. Dem günstigsten Angebot wurde nun der Zuschlag erteilt. Mit den Arbeiten wird nach Ostern begonnen. Der an die Unterbuchfelder Straße angrenzende Grabenbergweg soll im Zusammenhang mit dem Gesamtvorhaben ebenfalls erneuert werden.
19.03.08
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