Neumarkt ging leer aus
NEUMARKT. Projekte aus dem Landkreis Neumarkt gingen heuer bei der Vergabe der Jugendkulturförderpreise des Bezirks völlig leer aus.
"Selbstgemachtes" erklang zur diesjährigen Verleihung. Die neuen Preisträger selbst umrahmten die Preisverleihung am Dienstag Abend, bei der Bezirkstagspräsident Rupert Schmid die jungen Kulturschaffenden dazu aufrief, weiter die Künste zu entdecken und sie als wichtigen Bestandteil ihres Lebens zu sehen. Mit der Vielzahl der Kategorien, die im Laufe der Jahre bereits vergeben wurden (zwischenzeitlich sind es zehn) möchte der Bezirk Oberpfalz die vielen Kulturideen, die Kinder und Jugendliche entwickeln, fördern und unterstützen.
Den mit 1.000 Euro dotierten Jugendkulturförderpreis der Sparte "Nachwuchsband" erhielt die "Kellaband" aus Neustadt a. d. Waldnaab. Der bayerische Rockintendant Bernd Schweinar lobte in seiner Laudatio die fünf jungen Musiker im Alter von 16 bis 20 Jahren als Songwriter mit "sehr guten Ansätzen, die bereits ein qualitativ sehr hohes Level erreicht" hätten. Einige ihrer Songs hätten "buchstäblich Ohrwurmcharakter", so Schweinar.
Erstmals wurde der Jugendkulturförderpreis in der Sparte "Liedermacher" verliehen, zu der allerdings nur ein Vorschlag einging, so dass die Vergleichsmöglichkeiten fehlten. Ein Sonderpreis in Höhe von 500 Euro ging somit an den Regensburger Liedermacher Mathias Kellner, der seit 2002 seinen musikalischen Ambitionen nachgeht und sich an Vorbildern aus dem anglo-amerikanischen Kulturkreis orientiert. "Die Melodieführung in seinen von ihm gemachten Liedern lässt an beste US-Folk-Tradition denken", urteilte Laudator Johann Wax.
Ausgezeichnet wurden ferner drei Projekte der gemeinsamen Kulturarbeit behinderter und nichtbehinderter Jugendlicher. Im schulischen Bereich gingen die mit je 1.000 Euro dotierten Preise an das Förderzentrum Mitterteich, das zusammen mit der Grundschule Mitterteich das Projekt "Gedichte rund ums Jahr" in Angriff genommen hatte und welches im Rahmen eines "literarischen Abends" mit Bildern, Musik, darstellendem Spiel aufgeführt wurde.
Einen gleichwertigen Preis erhielt das Max-Reger-Gymnasium Amberg, das gemeinsam mit dem Heilpädagogischen Zentrum der Lebenshilfe Amberg die Urkunde in Empfang nahm. Beide Kooperationspartner arbeiten seit sieben Jahren zusammen und gestalten gemeinsam Theater- und Musikstücke sowie Ausstellungen. "Jeder Akteur, sei er nicht behindert oder behindert, erfährt sich im gemeinsamen Tun als selbstwirksam erfolgreich. Die Schüler erwerben sowohl auf dem Gebiet der Gestaltung als auch im sozialen Bereich wichtige Kompetenzen und Einstellungen", lobte Bernhard Czinczoll, Abteilungsleiter Schulen der Regierung der Oberpfalz.
Im außerschulischen Bereich setzte sich das Forum für Umwelt, Kultur und Soziales (FUKS) im Landkreis Schwandorf gegen die weiteren Vorschläge durch. FUKS führte in einem Projekt "Naturbegegnungen" Menschen mit und ohne Behinderung zusammen. Die "Naturbegegnungen" beinhalten neben einem gemeinsam erbauten Haus aus Reet, Lehm und Holz auch eine virtuelle Begegnungsstätte und ein Jugendcamp mit behinderten und nichtbehinderten Kindern und Jugendlichen aus Bayern und Tschechien. Die Zusammenarbeit hat sich über die reine Projektarbeit hinaus zu einer dauerhaften Partnerschaft und Kooperation entwickelt, was die Jury überzeugte.
24.10.07
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