Geduldsprobe vor Sitzungssaal

Zahlreiche verhinderte Zuhörer standen sich vor dem Sitzungssaal die Beine in den Bauch.
NEUMARKT. Während die Stadträte hinter verschlossenen Türen tagten, stieg am Montagabend bei den vor dem Sitzungssaal wartenden "Zuhörern" der Unmut. Als dann um 19.10 Uhr statt wie geplant um 17.30 Uhr der öffentliche Teil endlich begann, waren viele Besucher schon gegangen.
Oberbürgermeister Thomas Thumann fand für die lange Verzögerung zwar kein Wort der Entschuldigung für die wartenden Zuhörer, versuchte aber die Ursachen zu erklären: Als man die Termine festlegte, ging man noch von diesem Zeitplan aus, erklärte er zu Beginn der öffentlichen Sitzung. "Wir glaubten, wir sind in 30 Minuten fertig", sagt er zu dem um 17 Uhr begonnenen nichtöffentlichen Teil der Stadtratssitzung.
Aus rechtlichen Gründen sah man sich aber gezwungen, den Tagesordnungspunkt 2 in den nichtöffentlichen Teil zu verlegen - und so sei es zu der ärgerlichen Verzögerung gekommen.
Besonders sauer waren die Zuhörer, die stundenlang gewartet hatten, um Neues zur Errichtung einer Windkraftanlage bei Pelchenhofen zu erfahren. Dieser Tagesordnungspunkt sei bereits im nichtöffentlichen Teil abgesetzt worden, teilte Thumann mit. Man habe vom Landratsamt die Mitteilung erhalten, daß zu diesr Frage noch verschiedene Sachen wie Abstandsflächen geklärt werden müssen. Thumann: "Da können wir jetzt noch nichts machen".
Doch auch Zuhörer, die sich für andere Punkte der Tagesordnung interessierten, wurden enttäuscht.
Das Überziehen der Zeit in der nichtöffentlichen Sitzung hatte auch erhebliche Auswirkungen auf die gesamte öffentliche Sitzung, die erst zehn Minuten nach 19 Uhr begann. Da die städtischen Mitarbeiter zwingend um 20 Uhr nach Hause gehen müßten konnten nur mehr drei Tagesordnungspunkte behandelt werden.
Der Oberbürgermeister schlug zwar vor, trotzdem weiter zu tagen, mußte sich aber von Stadträten sagen lassen, daß sie sich auf das vereinbarte Tagungsende um 20 Uhr verlassen und andere Termine ausgemacht hätten.
22.10.07
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