Die Puppen tanzen
NEUMARKT. In der österreichischen Partnerstadt Mistelbach gibt es die bekannten Puppentheatertage. Nun sollen auch in Neumarkt die Puppen tanzen.
Dies ermöglicht eine Ausstellung im Stadtmuseum, die am Dienstag eröffnet wird. Um 18 Uhr wird es dabei einen Vortrag von Dr. Gabriele Moritz vom Kulturamt der Stadt und Hartmut Naefe geben. Er ist Marionettensammler und präsentiert zusammen mit seiner Frau Anita im Stadtmuseum dann bis 31.Januar historische Marionetten aus Böhmen.
Nach den einführenden Worten wird es ein Puppentheater geben. Es spielt die Dornerei unter dem Titel "Melodien mit Marionetten". Bei diesem Puppentheater werden die singenden Puppenspieler Bernd Lang und Markus Dorner mit lebensgroßen Puppen unter anderem die unvergleichlichen Tenöre, die unvergessenen Commedian Harmonists oder den unsterblichen Amadeus Mozart für ein Kurzprogramm auf die kleine Bühne im Stadtmuseum bringen.
Die Sammlung von Anita und Hartmut Naefe zeigt im Stadtmuseum über 200 historische Marionetten sowie Originalbühnen und Requisiten. Die in der Zeit zwischen 1850 und 1950 erstandenen, bis zu 80 Zentimeter großen Puppen und kompletten kleinen Theaterbühnen zeigen die Vielseitigkeit der böhmischen Marionettenkunst. Die Puppen wurden anfangs als Unikate von den Holzschnitzern noch in aufwendiger Handarbeit gefertigt und mit phantasievollen Kostümen versehen.
Der Besuch von Marionettentheatern gehörte damals als fester Bestandteil zu den Jahrmärkten und Volksfesten in Stadt und Land. Dabei geriet das Spiel nicht selten auch zu sozialpolitischer Kritik, wobei man die Lebensweise des einfachen Volkes der der Herrschenden gegenüber stellte. Erst im ausgehenden 19. Jahrhundert wandelte sich das Puppentheater dann und wandte sich zunehmend an junge Zuschauer. Der Kasperl entwickelte sich dabei vom grotesken Spaßmacher zum lieben, vorlauten kleinen Kerl.
Die Öffnungszeiten im Stadtmuseum: Mittwoch bis Freitag und Sonntag von 14 bis 17 Uhr.
19.10.07
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