Gute Ernte

Eine durchschnittliche Ernte wird heuer erwartet, hieß es noch beim "Erntepressegespräch 2007" in Ernersdorf.
NEUMARKT. Die Ernte 2007 ist im Landkreis offenbar viel besser ausgefallen als viele Landwirte befürchteten.
Nachdem BBV-Kreisobmann Martin Schmid vor einigen Wochen schon Schwarzmalern widersprochen hat (
wir berichteten), meldet jetzt auch das statistische Landesamt für ganz Bayern eine überdurchschnittliche Getreideernte. 6,8 Millionen Tonnen werden erwartet, das sind gut sieben Prozent mehr als im Vorjahr. Die durchschnittliche
Erntemenge der vorangegangenen sechs Jahre wird um mehr als drei Prozent überschritten.
Als Durchschnittsertrag werden 62,6 Dezitonnen je Hektar erwartet. Gegenüber dem Vorjahr
bedeutet dies eine Steigerung um knapp sieben Prozent, gegenüber dem langjährigen Durchschnitt
ein Plus von nahezu fünf Prozent. Die Getreideanbaufläche erhöhte sich binnen Jahresfrist geringfügig
um knapp ein Prozent, wobei die Anbaufläche des ertragreicheren Wintergetreides weiter
zugenommen und die des Sommergetreides deutlich abgenommen hat.
Die von den bayerischen Landwirten bewirtschaftete Getreidefläche (ohne Körnermais) erhöhte sich
nach dem vorläufigen Ergebnis der Bodennutzungshaupterhebung 2007 gegenüber dem Vorjahr um
0,7 Prozent bzw. 7 800 Hektar auf 1,083 Millionen Hektar. Hierbei nahm der Anbau des ertragreicheren
Wintergetreides binnen Jahresfrist um weitere 31 400 Hektar bzw. 3,7 Prozent auf 890 500 Hektar zu, was
im Wesentlichen auf der Flächenausweitung bei Wintergerste um 13 900 Hektar (4,9 Prozent), Roggen um
9 100 Hektar (28,5 Prozent) und Triticale um 6 000 Hektar (9,7 Prozent) beruht. Dagegen verminderte sich die
Sommergetreidefläche um 23 600 Hektar bzw. 10,9 Prozent auf 192 400 Hektar, wobei die Anbaufläche von
Sommergerste um 16 100 Hektar (- 10,2 Prozent) und von Sommerweizen um 4 600 Hektar (- 47,7 Prozent)
reduziert wurde.
Die Aussaat von Wintergetreide im Herbst 2006 konnte rechtzeitig erfolgen. Auf den sehr milden Winter,
der den Kulturen praktisch keine Vegetationspause abverlangte, folgte ein sehr warmer Frühling mit
ungewöhnlicher Hitze und Trockenheit im April. Durch die guten Wachstumsbedingungen im Mai und
Juni wurden größere Trockenschäden verhindert.
Allerdings kam es im Juni örtlich zu Unwettern mit
Starkregen und auch Hagel. Die Ernte begann dieses Jahr etwa zwei bis drei Wochen früher als normal.
Durch das wechselhafte Wetter im Juli mit häufigen Westwetterlagen und regional sehr kräftigen
Niederschlägen musste die Einbringung der Ernte immer wieder unterbrochen werden. Sowohl beim
Ertrag als auch bei der Qualität der Ernte wird es regional deutliche Unterschiede geben, wobei der
Süden Bayerns merklich höhere Erträge aufweist als der Norden.
Bis auf wenige Ausnahmen in den Spätdruschgebieten ist die Getreideernte in Bayern abgeschlossen.
Nach den bisher ausgewerteten Ertragsmessungen im Rahmen der "Besonderen Ernte- und Qualitätsermittlung"
in Verbindung mit den Ertragsschätzungen der amtlichen Berichterstatter wird beim Getreide
(ohne Körnermais) mit einem Durchschnittsertrag von 62,6 Dezitonnen je Hektar (dt/ha) gerechnet.
Dies sind 6,6 Prozent mehr als im vorangegangenen Jahr (58,7 dt/ha) und gegenüber dem Durchschnitt
der Jahre 2001/2006 (59,7 dt/ha) ein Plus von 4,8 Prozent. Insgesamt wird es bei etwas größerer
Anbaufläche in diesem Jahr zu einer überdurchschnittlichen Getreideernte von knapp 6,8 Millionen
Tonnen kommen. Dies sind 7,4 Prozent mehr als im Vorjahr (6,3 Millionen Tonnen) und 3,3 Prozent
mehr als im Durchschnitt der vergangenen sechs Jahre (6,6 Millionen Tonnen).
23.08.07
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