"Erste Anlaufstelle"

Bei der CSU-Diskussionsrunde: Markus Friedl, Sabine Nowak, Dr. Heinz Sperber, Sabine Wenng, Elfriede Meier und Richard Theil (v.l.)
NEUMARKT. In einer CSU-Diskussionsrunde wurde die Forderung nach einer Pflege- und Wohnberatung in Neumarkt laut.
Wie werde ich im Alter leben? Angesichts der demographischen Entwicklung wird diese Frage zunehmend an Bedeutung gewinnen. Deshalb fordert Stadtrat Dr. Heinz Sperber: "In der Stadt Neumarkt muss eine Pflege- und Wohnberatung für Senioren eingerichtet werden." Auch alle anderen Teilnehmer der Diskussionsrunde zum Thema "Pflege zu Hause" schlossen sich dieser Forderung an.
Auf Einladung des CSU-Ortsverbandes Altenhof-Kohlenbrunnermühle referierte bei dieser Diskussionsrunde unter anderem Sabine Wenng von der Fachstelle "Wohnberatung zu Bayern". Diese Fachstelle hat es sich zum Ziel gesetzt, Beratungsstellen für Wohnberatung und Wohnungsanpassung bayernweit zu etablieren.
"Immer mehr pflegebedürftige Senioren wollen in ihrer angestammten Wohnung weiterhin leben", so Markus Friedl vom ambulanten Pflegedienst des BRK Neumarkt. Um diesen Wunsch zu ermöglichen, müsse die Wohnung möglichst barrierefrei und seniorengerecht eingerichtet werden. Hierzu bedürfe es Beratung.
Laut Stadtrat Dr. Heinz Sperber diene die angedachte Beratungsstelle als "erste Anlaufstelle in allen grundsätzlichen Fragen zur Pflege- und Wohnberatung." Fragen könnten beispielsweise sein: "Wer bietet im Landkreis ambulante Pflege an? Wer liefert Essen auf Rädern? Woher bekomme ich einen Hausnotruf?"
Daneben solle Beratung gerade für den Bereich des "barrierefreien Wohnens" angeboten werden. Hierunter fällt die Hilfestellung zur baulichen Anpassung einer Wohnung, z.B. behindertengerechtes Badezimmer, bis hin zur Beratung zu technischen Hilfsmitteln im Wohnumfeld, z.B. Treppenlift. Auch auf Fragen zur Finanzierung und Subventionierung "des barrierefreien Wohnens" sollen Ratsuchende Auskunft bekommen können.
Stadträtin Elfriede Meier will bei der angedachten Beratungsstelle auf ehrenamtliche Kräfte setzen: "Eine niederschwellige Beratung könne beispielsweise durch das Bürgerhaus geleistet werden. Im Bürgerhaus gibt es gerade im Bereich der ehrenamtlichen Seniorenarbeit ein großes Potential."
Auch Caritas-Geschäftsführer Richard Theil begrüßte die Überlegungen zu einer Einrichtung dieser Art. Laut Richard Theil, der den größten Anbieter ambulanter Pflege im Landkreis Neumarkt leitet, wäre ein runder Tisch aller Beteiligten ein erster Schritt. Dafür will Dr. Heinz Sperber sorgen: "Erste Gespräche mit Fachstellen, ambulanten Pflegediensten und Ehrenamtlichen laufen bereits". Auch die CSU-Fraktion im Rathaus sei angetan von der Idee und werde für die entsprechende Umsetzung sorgen.
20.06.07
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