Rambo "außer Kontrolle"
NEUMARKT. Ein äußerst aggressiver Autofahrer verursachte an der Autobahnausfahrt Neumarkt einen schweren Unfall mit fünf Verletzten.
Der 44jährige Mann aus dem Landkreis Roth bedrängte zwischen den Anschlußstellen Altdorf und Neumarkt mehrere Verkehrsteilnehmer mit Fernlicht, Lichthupe und dichtem Auffahren und zwang mindestens zwei Autos zu Vollbremsungen.
Direkt an der Ausfahrt Neumarkt wollte er am Sonntag gegen 11.15 Uhr einen Autofahrer daran hindern, die Autobahn zu verlassen. Dabei krachte der Verkehrsrowdy selbst mit einem unbeteiligten Wohnmobil zusammen. Der aggressive Autofahrer, seine 36jährige Ehefrau und eines seiner drei im Auto sitzenden Kinder wurden bei dem Unfall verletzt. Auch der 67jährige Wohnmobilfahrer und seine 66jährige Beifahrerin erlitten Verletzungen.
Nach dem Unfall beschimpfte der verletzte Unfallverursacher sogar noch einen Autofahrer, der angehalten hatte, um erste Hilfe zu leisten. Es handelte sich dabei um den Autofahrer, dem er völlig grundlos die Ausfahrt aus der Autobahn blockieren wollte. Der 44jährige Unfallverursacher hatte sich offenbar "nicht mehr unter Kontrolle", wie ein Polizeisprecher sagte.
Kurz vor dem Unfall hatte sich der aggressive Autofahrer schon mit mehreren anderen Verkehrsteilnehmern übel angelegt. Als Fahrer eines Audi A6 waren seine Widersacher vor allem Audis des Typs A4.
Als er kurz nach Altdorf von einem A4 überholt werden sollte, wechselte der Autobahn-Rowdy unmittelbar vor dem A4 von der rechten auf die linke Fahrspur und zwang damit dem A4-Fahrer zu einer Vollbremsung. Später bedrängte er den vor ihm fahrenden A4 mit Lichthupe, dichtem Auffahren und Fernlicht.
Der A 4-Fahrer ließ sich auf keine Konfrontation ein, fuhr nach rechts und ordnete sich in den dichten, langsamen Verkehr ein. Dies veranlaßte den Autobahn-Rambo, auf gleicher Höhe neben dem A 4 herzufahren und ihn so am Ausscheren und Überholen von langsameren Fahrzeugen zu hindern.
Schließlich "verabschiedeten" sich der A6-Fahrer und seine Beifahrerin mit "drohenden und beleidigenden Handzeichen", so der A4-Fahrer später zur Polizei. Er konnte schließlich aus rund 300 Meter Entfernung beobachten, wie sich der Verkehrsrowdy vor ihm mit einem weiteren A 4 anlegte und schließlich den verhängnisvollen Unfall verursachte.
Dort wollte der A6-Fahrer auf der linken Spur einen weiteren Audi A4 ausbremsen, der sich von hinten mit hoher Geschwindigkeit näherte. Dieser Fahrer wollte aber gar nicht überholen, sondern die Autobahn bei Neumarkt verlassen. Er wechselte also auf die rechte Spur und weiter auf den Ausfahrtsstreifen.
Der A 6 wechselte sofort ebenfalls auf die rechte Spur, um den A 4 zu blockieren. Als dies nicht gelang, überholte er einige vor ihm fahrende Autos und zog seinen Wagen vor einem Wohnmobil scharf nach rechts - offenbar um den A4 doch noch behindern zu können.
Dabei kam es zu einem heftigen Zusmmenstoß mit dem Wohnmobil, dessen Fahrer noch eine Vollbremsung versuchte hatte. Der A 6 und das Wohnmobil schleuderten nach dem Zusammenprall in die Ausfahrt, wo sie erheblich beschädigt liegen blieben.
An den Fahrzeugen entstand rund 33.000 Euro Schaden.
Gegen den 44jährigen A-6-Fahrer wird neben den Verstößen nach der Straßenverkehrsordnung ein Ermittlungsverfahren wegen Nötigung und gefährlichen Eingriff in den Straßenverkehr eingeleitet, hieß es von der Autobahnpolizei.
18.06.07
neumarktonline: Rambo "außer Kontrolle"