"Zeitbegrenzung einführen"
NEUMARKT. "Tiertransporte müssen artgerecht und praktikabel sein", so Albert Deß, agrarpolitischer Sprecher der CSU-Europagruppe. Die Vorschriften der europäischen Tierschutz-Transport-Verordnung sollen praxisgerecht angepaßt werden.
Für Tiertransporte über 50 Kilometer Entfernung gelten verschärfte Transportauflagen. Die "50-Kilometer-Grenze" aber ist willkürlich festgelegt, hat mit Tierschutz nichts zu tun und ist praxisfern, erklärte Deß. Es gäbe keine wissenschaftlichen Erkenntnisse, warum unabhängig von einem Zeitfaktor für einen Tiertransport von 49 Kilometer Entfernung andere Vorschriften gelten als für den Transport über 51 Kilometer. Die Forderung von Albert Deß: "Die Entfernungsregelung soll durch eine Zeitbegrenzung ersetzt werden. Sachgerechter ist es, wenn die vereinfachten Auflagen für Tiertransporte gelten, die unter drei Stunden dauern."
Der Agrarpolitiker Albert Deß fordert bei der Ausgestaltung der nationalen Transportverordnung eine sachbezogene Lösung im Sinne der Betroffenen. Dabei müsse eine landwirtschaftliche Fachausbildung ebenso berücksichtigt werden wie auch eine langjährige praktische Erfahrung beim Tiertransport.
Bei der Vereinfachung der Tiertransport-Regelung schlägt Deß ein ähnliches Verfahren vor, wie bei der Korrektur der
Cross-Compliance-Kontrollen. "Unter der Federführung unseres Agrarministers Horst Seehofer wurde bei
Cross Compliance eine praxisgerechtere Lösung beschlossen. Ähnliches muss auch bei der Tierschutz-Transport-Verordnung gelingen."
Die Bundesregierung müsse die Initiative ergreifen. Bundesminister Horst Seehofer habe bereits zugesagt, auf eine möglichst praxisfreundliche Lösung zu drängen. "Die Erwartungen müssen aber realistisch bleiben. Der nationale Spielraum ist begrenzt. Die Mitgliedstaaten können nur im Rahmen der EU-Verordnung agieren, die dringend novelliert werden muss", so Albert Deß.
14.06.07
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