Bonus-System präsentiert
NEUMARKT. Um regionale Wirtschaftskreisläufe ging es bei einer Tagung hochrangiger Landwirtschafts-Experten in Neumarkt.
Landrat Albert Löhner begrüßte die Mitglieder des Verwaltungsrates der Bundesanstalt für
Landwirtschaft und Ernährung (BLE) aus Bonn im Seminarraum der
Neumarkter Lammsbräu.
Löhner betonte in seinen Ausführungen die Notwendigkeit einer kommunalen
Agrarverantwortung, die den Landwirten neue Einkommensmöglichkeiten eröffnet und
durch die die Leistungen der Landwirte für die Kulturlandschaft, die Umweltbelange, den
Energiesektor, aber auch für das gesellschaftliche Zusammenwirken und den Erhalt der
Heimat angemessen wahrgenommen und honoriert werden. Er sprach hierbei auch das
bereits am Vortag in der Sitzung des Verwaltungsrats heiß diskutierte Thema der
Förderung der Ländlichen Entwicklung an.
Die für die nächste EU Förderperiode geplante
Kürzung der Mittel für die Entwicklung ländlicher Räume (2. Säule der EU-Agrarpolitik)
benachteilige vor allem den Freistaat Bayern, denn gerade diese Mittel seien essentiell für
den Erhalt einer bäuerlichen Landwirtschaft in Zeiten der Globalisierung.
Die Delegation interessierte sich vor allem für die Umsetzung des Projektes "Regionaldo"
zur Stärkung einer regionalen Kreislaufwirtschaft. Die Ergebnisse wurden von Roland
Hadwiger aus der Entwicklungsabteilung des Landratsamtes und Uwe Krappitz, dem
Geschäftsführer der Regina GmbH, vorgestellt.
Das Kundenbonussystem "Regionaldo"
wurde 2005 von der Regina initiiert und über Fördermittel der Europäischen Union
(Leader+) in Höhe von 50.000 Euro und mit Unterstützung der regionalen Banken finanziert.
Mittlerweile profitieren über 6000 Kunden davon, die sich bei Einkäufen in regionalen
Geschäften Rabattpunkte gutschreiben lassen können.
Der Vorsitzende des Verwaltungsrates, Dr. Theodor Seegers vom Bundesministerium für
Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz zeigte sich beeindruckt von dem
integrierten Ansatz, mit dem der Landkreis sich für die Entwicklung des Ländlichen
Raumes engagiert.
Auch die aktuellen Bemühungen um eine Ergänzung der
landwirtschaftlichen Ausbildung durch einen weiteren Beruf wurden in
der Diskussion einhellig durch die Mitglieder des Verwaltungsrates unterstützt. Der Landrat
hob ergänzend hervor, dass in dieser komplexen Materie nur etwas erreicht werden
könne, wenn alle Beteiligten konstruktiv und gemeinsam das ambitionierte Ziel anstreben
würden.
Dr. Franz Ehrnsperger von der
Neumarkter Lammsbräu erläuterte den 25 Besuchern
anschließend das Engagement eines lokalen Unternehmens für die Region und seine
praktischen Bemühungen für die Unterstützung der Landwirte. Chancen sieht er langfristig
nur dort, wo auch eine faire Vergütung für landwirtschaftliche Produkte erfolgt und die
Nachhaltigkeit als oberstes Ziel in allen Unternehmensbereichen zum Tragen kommt.
04.06.07
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