"Jederzeit wieder"
Von Johann Georg Glossner
Jörg Pilawa fühlte den Kandidaten auf den Zahn.

Johann Gloßner (links) und Dr. Christian Mendel.
Vorweg gesagt: Es gibt nur Positives zu berichten. Die Teilnahme am Quiz und das Casting davor sind ein Erlebnis der besonderen Art , das jeder wahrnehmen sollte, der die Chance dazu erhält.
Wie kommt man dazu: Man bewirbt sich schriftlich bei der CastingAgentur der Fa.Grundy Light Entertainment in Köln.
Man braucht zwei Personen im geschäftsfähigen Alter oder auch die Erlaubnis der Eltern im Falle der Minderjährigkeit. Es ist dabei unerheblich ob es sich um zwei Männer, zwei Frauen oder gemischt handelt.
Das Wichtigste dabei ist ein gutes gewandtes Auftreten, gutes Allgemeinwissen, Vorzeigbarkeit im optischen Sinne und ganz wichtig ein interessantes Umfeld.
Das Umfeld kann sein : eine besonders interessante Geschichte über das Kennenlernen der beiden Personen, oder besonders ausgefallene Berufe oder auch " nur " zum Beispiel die Konstellation Oma mit Enkelin die in China studiert usw.
Zum Casting, das für Bayern zumeist in München im Hotel Mercure stattfindet, reist man völlig auf eigenes Risiko und Kosten an.
Zuerst muß man sich gegenseitig in der Runde aller Castingteilnehmer vorstellen.
Dann folgt ein Quiz von 25 Fragen , die alleine beantwortet werden müssen.
Nach Auswertung wird mitgeteilt wer nach dieser Runde weiter mitmachen darf. Die nächste Hürde ist die Filmaufnahme eines Interviews, das mit den beiden Teilnehmern gemeinsam geführt wird, in der Regel mindestens 10 Minuten.
Dann wird man in den Castingpool aufgenommen oder auch nicht.
Im Falle des Weiterkommens wird irgendwann dann die Mitteilung eintreffen, an einem bestimmten Tag in Hamburg beim Studio des NDR zur Aufnahme zu erscheinen.
Da die Macher der Sendung natürlich stark daran interessiert sind, daß Ihre Planungen nicht durch Probleme bei der Anfahrt durchkreuzt werden, reisen Teilnehmer aus Bayern am Vortag an.
Die Unterbringung im Hotel Eggers war hervorragend, das Frühstücksbuffet exzellent, bereits hier hatten wir schon gewonnen. Denn wenn wir ohne Geldgewinn gescheitert wären, hätten wir sogar noch die Anfahrt bezahlt bekommen.
Wir haben die Zeit bis zur Aufnahme mit einer Stadtrundfahrt und einer Hafenrundfahrt genutzt, Hamburg ist eine wirklich schöne Stadt - auch für Touristen.
Um 12.30 kam dann die Arbeit zum Vergnügen.
Die Produktionsmannschaft für diese Sendung (65 Personen!) hat uns in das Studio gebeten, den Ablauf erklärt, zwei Proben durchgeführt, bei denen wir auch die anderen Kandidaten für diesen Tag beobachten durften.
Danach gings zur Kostümprobe, es wurde abgestimmt in welcher Bekleidung man auftritt, später kam noch die Maskenbildnerin, um das Glänzen der Gesichter im Schweinwerferlicht zu verhindern.
Jedes Kandidatenpaar hat eine eigene Garderobe, in die man sich zurückziehen kann, ansonsten wird man hervorragend verpflegt und in jeder Beziehung unterstützt, um einen guten und erfolgreichen Auftritt zu haben. Dadurch, daß wir Lämmer und Hund mit in die Sendung gebracht haben, hatten wir noch eine zusätzliche Probe mit den Tieren, um diese optimal ins Bild zu bringen. Bei dieser Probe war es ganz schön problematisch , ganz im Gegensatz später zur Aufzeichnung, als Hund und Lämmer bereits als Medienprofis agierten.
Ein ganz besonderer Dank an alle Beteiligten in der Sendung: Wer dort das Gefühl hat, nicht willkommen und unterstützt zu sein, der hat eine verschobene Wahrnehmung und ist maßlos größenwahnsinnig.
Dann stellt sich der Moderator der Sendung den Kandidaten vor und bemüht sich auch sehr mögliches Lampenfieber der Kandidaten zu verhindern oder zu dämpfen.
Herr Pilawa ist wirklich so höflich und nett, wie er sich gibt.
Ca.16.30 beginnt dann die Aufzeichnung, die alle aus dem Fernsehen kennen.
Es ist äußerst ratsam, sich vorher mit seinem Partner gut abzusprechen, um fehlerhafte Reaktionen auf die eigenen Aussagen zu vermeiden. Auch ist äußerst hilfreich, jeden Gedankengang genau und laut widerzugeben, um dem Partner das Verstehen der Fragen zu erleichtern. Denn der hat die Möglichkeit, durch sein Veto das Ganze zum Erfolg zu führen oder auch zu vereiteln.
Es ist auch wichtig, mit einem Ohr und Auge auf das Verhalten des Studiopublikums und des Moderators zu achten , denn oftmals erhält man da die noch fehlenden Hinweise zur richtigen Entscheidung - wenn das Publikum stöhnt ,ist die Antwort garantiert falsch; meist kann man da noch korrigieren.
Wir haben nur zwei Fragen nicht gewusst und beidesmal habe ich entscheidende Fehler gemacht, die den absoluten Höhepunkt verhindert haben.
In der Frage nach der ursprünglichen altgriechischen Bedeutung des Wortes "Banause" habe ich auf der Suche nach dem Wortstamm die alte Sprache Griechisch mit dem jüngeren Spanisch(Bagno=Gefängnis) verglichen , anstatt nur das Wort Banal=einfach richtig zu interpretieren.
Diesen Fehler konnten wir durch Tauschen der Frage korrigieren.
Die entscheidenden Fehler in der 300 000Euro Frage waren:
Ich wusste nicht den genauen Grad der Verwandtschaft einer Cousine, konnte folgedessen daraus nicht ableiten, ob sie ähnlich aussieht, wie alt sie sein müsste usw.
Deshalb habe ich die richtige Antwort Laureen Bacall aus Altersgründen ausgeschlossen und mich für die einfachste, ins Auge stechende Lösungsmöglichkeit Barbara Streisand entschieden, obwohl ich dort das Gefühl hatte, das wäre zu einfach für eine 300.000 Euro-Frage.
Entschuldigend kann ich anführen, daß meine Konzentration durch Müdigkeit um diese Uhrzeit etwas nachgelassen hatte, immerhin war ich nonstop von 6.00 Uhr bis 22.00 Uhr auf Achse.
Zusammenfassend kann ich sagen : Wir hatten eine Mordsgaudi, haben lauter nette Menschen kennen gelernt, durften exzessiv für die Schafzucht werben und haben dafür sogar noch Geld bekommen.
Wir würden es beide jederzeit wieder machen .24.05.07
neumarktonline: "Jederzeit wieder"