"Wiege der Gesundheit"

Die stellvertretende Vorsitzende des Kreisverbandes Berta Forster, Geschäftsführer Werner Thumann, Dietmar Prögel (Postbauer), 1.Vorsitzender Willibald Gailler, Bernhard Fries (Pavelsbach), Bürgermeister Anton Galler, Alois Kolbrand (Erasbach) und Landrat Albert Löhner (von links)
NEUMARKT. Der eigene Garten könne eine "Wiege der Gesundheit" sein, hieß es bei der Jahreshauptversammlung des Kreisverbandes für Gartenbau und Landespflege Neumarkt. Drei langjährige Vereinsvorsitzende erhielten eine "Goldene Ehrennadel".
Vorsitzender Willibald Gailler begrüßte die zahlreich erschienen Vorstandsmitglieder der Gartenbauvereine und die Ehrengäste. Bürgermeister Anton Galler stellte in seinen Grußworten die Baumfreundlichkeit seiner Gemeinde in den Mittelpunkt.
"In meiner Zeit als Bürgermeister wurde in Mühlhausen kein größerer Baum umgesägt", sagte Galler zur Begrüßung. Man bemühe sich in Mühlhausen, die Bäume umzusetzen, wenn Baumaßnahmen es erforderlich machten. Darüber hinaus stellte er das Landl als ehemaliges Zentrum einer reichen Obstkultur vor. "Sulzbürger Obst war in Nürnberg über lange Zeit ein Begriff."

Dr. Gertrud Jordan aus Berching bei ihrem Vortrag
Der Vorsitzende des örtlichen Gartenbauvereins, Leonhard Dauscher, lud in seinen Grußworten die Anwesenden zum 100jährigen Jubiläum des Vereins vom 16. bis 17. Juni ein. Wie er mit sichtlichem Stolz berichtete, war er schon bei der 50-Jahr-Feier des Vereins als "Taferlbub" des OGV dabei.
Landrat Albert Löhner bedankte sich bei den Gartenbauvereinen für ihren Einsatz zur Gestaltung und Verschönerung der Dörfer. Er zeigte auf, dass ein neues Leitbild Einzug gehalten hat. Nicht mehr der versorgende Staat, sondern der aktivierende Staat werde sich immer mehr durchsetzen. "Die Gartenbauvereine erfüllen diese neuen Anforderungen schon seit langem, weil sie selber mit Hand anlegen bei der Gestaltung unserer Heimat, und das nicht erst seit Kurzem", sagte Löhner Er ermunterte die Gartenbauvereine, in ihrem Engagement nicht nach zu lassen.
Vorsitzender Willibald Gailler gab dann einen Rückblick auf das vergangene Jahr. "Ein großer Besuchermagnet ist nach wie vor der Tag der Offenen Gartentür. Mehrere Tausend Besucher zeigen, dass die Freude und Lust der Menschen am Garten nach wie vor ungebrochen ist." Er dankte den Familien Stephan und Götz aus Ittelhofen, sowie der Familie Ellert aus Batzhausen, die ihr "grünes Reich" geöffnet hatten. Darüber hinaus war der neu gestaltete Kreislehrgarten in Loderbach Ziel der Besucher.
Mit Stolz erinnerte Gailler an die Erfolge beim Wettbewerb "Unser Dorf hat Zukunft – Unser Dorf soll schöner werden." Das "Golddorf" Waltersberg wird heuer am 9. Mai den Landkreis Neumarkt und die Oberpfalz beim Landesentscheid vertreten.
Erstmals wurde de Wettbewerb des Landesverbandes "Lebendiges Grün in Stadt und Land" durchgeführt. Es beteiligten sich 15 Orte im Landkreis, wobei sich zeigte, dass große Anstrengungen bei der Grüngestaltung in den Gemeinde unternommen wurden.
Willibald Gailler bedankte sich bei Landrat Löhner, dass er sich so stark für die Errichtung des neuen Umweltbildungszentrums "Haus am Habsberg" eingesetzt habe. Zur Zeit ist man dort mit der Inneneinrichtung beschäftigt. Im Frühjahr werden mit Unterstützung des Kreisverbandes die Aussenanlagen gestaltet.
Auf dem 2,4 Hektar großen Gelände entsteht ein weiterer Kreislehrgarten. Er beinhaltet einen Bauerngarten mit typischer Buchseinfassung, in dem Gemüse und Kräuter angebaut werden, eine Streuobstwiese, eine fruchttragende Hecke und einen Krautacker. Gailler dankt dem Geschäftsführer Werner Thumann, der bei diesem Projekt sehr viel "Herzblut" einfließen lasse.
Im vergangenen Jahr wurden fünf neue Kindergruppen in den Gartenbauvereinen gegründet, so dass sich ihre Zahl auf 27 im Landkreis erhöht hat. Damit spiele der Kreisverband wieder eine Vorreiterrolle in Bayern.
Nach seinen Ausführungen wurden drei langjährige Vorsitzende für ihre Verdienste mit der goldenen Ehrennadel des Kreisverbandes ausgezeichnet.
- Bernhard Fries vom OGV Pavelsbach war zwölf Jahre Vorsitzender und hat im vergangenen Jahr die Leitung noch mal übernommen. Unter seiner Führung wurden eine Obstwiese und eine Obstalle angelegt. Der Verein hat zahlreiche Pflanzungen im Rahmen der Dorferneuerung durchgeführt. Er ist Veranstalter zahlreicher Aktionen und Feste. Inzwischen gibt es eine Kinder- und Jugendgruppe im Verein.
- Alois Kolbrand war 16 Jahre 1. Vorstand in Erasbach, davor vier Jahre lang Stellvertreter. Er hat mit großem Einsatz viele Mitglieder gewonnen, so dass der OGV heute in Erasbach der zweitgrößte Verein ist. In Eigenleistung wurde ein Gerätehaus gebaut, das für die zahlreichen angeschafften Geräte Unterstellplatz ist. Daneben dient das Haus für Feiern. Durch die vielen Veranstaltungen ist der Verein eine wichtige gesellschaftliche Größe im Ort.
- Dietmar Prögel aus Postbauer war 19 Jahre 1.Vorsitzender und acht Jahre Stellvertreter in Postbauer. Der Mitgliederstand erhöhte sich in dieser Zeit von 150 auf 275. Zahlreiche Pflanzungen wurden durchgeführt und eine ganze Reihe Veranstaltungen organisiert. Ein starkes Engagement zeigte er bei der Einrichtung und Betreuung des Wanderweges rund um den Dillberg.
Im Mittelpunkt des Abends stand der Vortrag von Dr. Gertrud Jordan mit dem Thema: "Der Mensch ist, was er isst!" Der Mensch brauche auf Grund seiner Evolution verstärkt pflanzliche Nahrung, sagte sie. Erst mit dem stark angestiegenen Fleischverzehr nach dem Zweiten Weltkrieg hätten die ernährungsbedingten Krankheiten zugenommen. Heute würden die meisten Menschen an Herz- und Kreislauferkrankungen sterben, wogegen mit einer gesunden Ernährung viel getan werden könne.
Im abschließenden Teil wurden die Regularien fortgeführt. Kassiererin Irene Steinbauer legte einen positiven Kassenbericht und einen ausgeglichenen Haushalt für das neue Jahr vor.
Kreisfachberater Franz Kraus warb für das Jahresprogramm des Kreisverbandes, in dem eine Reihe Veranstaltungen im neuen Umweltbildungszentrum sein werden. Im Umweltprogramm sind die alle aufgeführt. Es liegt u. a. bei den Gemeinden auf und ist bei den Gartenbauvereinen erhältlich.
Zum Schluß warb Geschäftsführer Werner Thumann für das "Haus am Habsberg". Bei Führungen könnten die Vereine die Einrichtung kennen lernen.
10.03.07
neumarktonline: "Wiege der Gesundheit"