Hohe Auszeichnungen


Die vier hochdekorierten Persönlichkeiten zusammen mit Landrat Albert Löhner.

NEUMARKT. Normalerweise stehen sie im Mittelpunkt - diesmal aber waren sie nur "schmückendes Beiwerk": Oberbürgermeister Thomas Thumann, die Bürgermeister Rudolf Eineder, Helmut Himmler und Peter Braun. Dafür durften sie Augen- und Ohrenzeugen werden, als verdienstvolle Persönlichkeiten ihrer Städte und Gemeinden mit der Verdienstmedaille des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland, bzw. mit dem Ehrenzeichen des Bayerischen Ministerpräsidenten von Landrat Albert Löhner dekoriert wurden.


Die Stadt- und Gemeindeoberhäupter durften bei der Ordens-
verleihung nur "hochkarätige" Statisten spielen.
Fotos: Erich Zwick
Es waren dies Rose Maria Harrer aus Berg, Helmut Gleichauf aus Neumarkt, Peter Frank aus Berching und Ernst Eizinger aus Lauterhofen. Außer ihren Gattinnen und Gatten brachten die Geehrten auch Weggefährten mit: Helmut Gleichauf den 1. Vorsitzenden des 1. Motorsportclubs Neumarkt, Jürgen Mösl, Peter Frank den Leiter des Neumarkter Gesundheitsamtes, Stadtrat Dr. Heinz Sperber, Rose Maria Harrer den Geschäftsführer des Gemeinnützigen Kinder- und Jugendhilfezentrums Fürth, Fritz Esko, und Ernst Einzinger die Vorsitzenden des Männergesangvereins und des Sportvereins Lauterhofen, Helmut Benzinger und Johann Geitner.

Ausführlich würdigte Landrat Albert Löhner die Verdienste der zu Ehrenden:

Helmut Gleichauf hat sich durch vielfältige Weise zum Wohle der Öffentlichkeit engagiert. Sein herausragendes Verdienst war die Fortführung der Firma nach dem tragischen Unfalltod seines Sohnes und nach Turbulenzen mit einem Nachfolgeunternehmen. Das zwischenzeitlich gesplittete Unternehmen Gleichauf wurde zu einem Teilbereich (BGN Gleichauf Haustechnik) von einer anderen Firma übernommen; den Stahlhandel führt Gleichauf nach wie vor vollverantwortlich. Die Weitergabe des Teilbereichs erfolgte auf unwirtschaftlicher Basis. Er habe aber damit 80 Arbeitsplätze gerettet, was nur seinem selbstlosen Einsatz zu verdanken sei.

Doch Helmut Gleichauf macht sich nicht nur im geschäftlichen Bereich verdient. Er ist zudem seit mehr als 40 Jahren Mitglied im 1. Motorsportclub Neumarkt im ADAC.

Über nahezu denselben Zeitraum ist er in der Vorstandschaft des Vereins aktiv tätig. Bis 1990 übte er lange Zeit das Amt des 1. Vorstandes aus - immer zuverlässig und selbstlos. Seit 1990 ist er als Schatzmeister tätig, zudem teilweise noch gleichzeitig als Schriftführer, was auf einen enormen Arbeitsaufwand schließen lässt, den er allerdings sourverän bewältigte.

Unter der Leitung früherer Vorstände war er maßgeblich an der Organisation der Jurabergrennen beteiligt. Herr Gleichauf sorgte stets für einen geordneten Ablauf der Veranstaltungen.

Außerdem engagierte er sich sehr stark bei der Durchführung von Motocross-Rennen in Neumarkt, die er zudem wesentlich durch Firmenfahrzeuge, Räumlichkeiten usw. erleichterte und unterstützte. Natürlich ist hier ebenso sein außerordentlicher persönlicher Einsatz hervorzuheben.

Auch überörtlich ist Helmut Gleichauf im Motorsport engagiert. Er ist seit vielen Jahren Delegierter bei der Gauhauptversammlung des ADAC-Nordbayern.

Das Oldtimer-Sammeln gehört zu einer weiteren Leidenschaft des Firmeninhabers. Dabei pflegt er schon seit langen Jahren die Partnerschaft von Neumarkt zur Partnerstadt Issoire in Frankreich, indem er regelmäßig an der Oldtimer-Ralley nach Issoire teilnimmt.



Die lange Liste der Ehrenämter ließ erahnen, mit welchem persönlichen Elan und Engagement sich Ernst Eizinger seit 1962, also über 44 Jahre. ehrenamtlich eingesetzt hat und immer noch einsetzt.

Auf die Tätigkeit im Marktrat, als 3. Bürgermeister und Verbandsrat im Zweckverband zur Wasserversorgung der Pettenhofener Gruppe ging der Landrat nicht weiter ein, da diese Verdienste bereits 1992 mit der Verleihung der kommunalen Dankurkunde gewürdigt wurden.

Zwei Bereiche sind jedoch besonders hervorzuheben, die Musik und der Sport.
Seit 1991 führt Ernst Eizinger als Vorstandsmitglied und Chorleiter beim MGV den Taktstock. Unter seiner Führung konnte sich der Chor zu einem erstaunlichen musikalischen Niveau entwickeln. Mit vielen Auftritten im Gemeindebereich und darüber hinaus, ist der Chor, vor allem sein Leiter Eizinger ein fester Begriff im kulturellen Leben des Marktes Lauterhofen geworden.

Beim Sportverein ist sein 44jähriges Engagement in den verschiedensten Positionen, vom Jugendtrainer bis zum Schriftführer besonders hervorzuheben. Zum Teil wurden verschiedene Ämter im Sportverein sogar nebeneinander ausgeübt. Sein Fleiß und seine Zuverlässigkeit haben ihn für die Vereinsarbeit nahezu unentbehrlich gemacht. Besonders zu würdigen ist dabei sein persönliches Engagement seit 1977 im Volksfestausschuss.

Seine Mitarbeit im Pfarrgemeinderat, die er mit großem Ernst wahrgenommen hat und die Gründung und Leitung des Fördervereins der Volksschule Lauterhofen runden das Bild des Volksschullehrers (Pensionisten) alter Prägung ab, der unverzichtbarer Bestandteil seiner Heimatgemeinde geworden ist und in der Verwaltung, in Vereinen und in der Kirche engagiert ist und das Leben der Gemeinschaft durch seinen Einsatz wesentlich bereichert.



Seit mehr als 30 Jahren leistet Rose Maria Dröge Sozialarbeit in der Stadt Fürth.
Für die Menschen mit Behinderungen setzt sie sich besonders stark ein und unterstützt sie mit all ihren Möglichkeiten. Ihrem großen Einsatz und Geschick ist es zu verdanken, dass die Frühförderung in Fürth, der erste fränkische integrative Kindergarten (Karl-Reimann-Kindergarten der Lebenshilfe in Fürth) und die sozialpädagogische Familienhilfe in Fürth ins Leben gerufen wurden. Integrative Kindergärten gründete sie aber nicht nur in Fürth, sie war auch in Nürnberg, Schwabach, Würzburg und Garmisch-Partenkirchen unterwegs, um solche Einrichtungen zu schaffen und als bundesweites Modell zu etablieren.

Ihrer Arbeit ist es zu verdanken, dass allein in Fürth 28 gesicherte Arbeitsplätze geschaffen wurden. Sie tat dies mit überaus großem Engagement und war sprichwörtlich Tag und Nacht im Einsatz.

Beim Kinder- und Jugendhilfezentrum in Fürth (KJHZ), einem freien Träger der Jugendhilfe, engagiert sie sich über das berufliche Maß hinaus und ist für alle Jugendlichen ständig als Ansprechpartner verfügbar. Sie zeigt großes Geschick bei der Beschaffung der Finanzmittel des Vereins und trägt auch mit eigenen Möglichkeiten zur Unterstützung der Arbeit bei. Das KJHZ in der Königsstraße hat sich zu einer Anlaufstelle ersten Ranges entwickelt. Trotz knapper Finanzen konnte bis jetzt jedem, der gekommen ist, geholfen werden.

Besonders erwähnte der Landrat, dass Rose Maria Dröge trotz des beruflichen Engagements viel Zeit auf ehrenamtlicher Basis tätig ist. Gerade das Jugendamt Fürth unterstreicht das Engagement, das weit über die Auftragsleistungen hinausgeht.



Peter Frank engagiert sich auf großartige Weise im sozialen Bereich. Er war, nach der Alzheimer-Erkrankung seiner Ehefrau, Gründungsmitglied der Alzheimerangehörigengruppe im Oktober 1995. Nur kurze Zeit später übernahm er Anfang 1996 die Leitung dieser Gruppe. Er arbeitet in allen Funktionen, ob als "normales" Mitglied oder als Vorsitzender, stets zuvorkommend und geht sehr sorgfältig mit diesen Aufgaben um. Unter seiner Führung haben regelmäßig etwa 50 Betroffene an den Treffen der Gruppe teilgenommen. Um ihnen die neuesten Informationen zu vermitteln, nimmt er laufend an Fortbildungen, Seminaren und Kongressen teil. Zum Teil organisiert er außerdem selbst Veranstaltungen, um das Tabuthema Alzheimer zu brechen, wie etwa einen Informationsstand in der Fußgängerzone von Neumarkt oder Informationsabende im Gruppenraum. Herr Frank war und ist dabei immer bemüht, die Öffentlichkeit auf diese Krankheit aufmerksam zu machen und die Angst von betroffenen Angehörigen zu nehmen.

Seine Mitgliedschaft im erweiterten Vorstand der Bayerischen Alzheimergesellschaft trägt auch zu seinem Ziel bei, möglichst viele Angehörige in die Gespräche einzubinden, um ihnen in ihrer Notlage weiterzuhelfen.
14.11.06
neumarktonline: Hohe Auszeichnungen
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