Förderpreis für "letzten Brief"
NEUMARKT. Der neu geschaffene "Kulturförderpreis" geht nach dem Beschluss des Stadtrates an die Projektgruppe des Ostendorfer Gymnasiums "Der letzte
Brief".
Damit will die Stadt Neumarkt die beeindruckende Leistung der
Schüler in Zusammenhang mit der beispielhaften Aufarbeitung der Geschichte
der Jüdin Ilse Hass im Dritten Reich in Neumarkt würdigen, hieß es am Mittwoch, nachdem am spöäten Dienstagabend die Entscheidung im nichtöffentlichen Teil der Stadtratssitzung gefallen war.
Oberbürgermeister
Thomas Thumann wird den Preis am 21.Dezember bei der Weihnachtssitzung des
Stadtrates überreichen. Für ihn haben die beteiligten Schüler Beachtliches
zuwege gebracht: "Wer die Aufführung des Musicals und auch den Empfang für
den Bruder von Ilse Haas im Rathaus mit der gezeigten Power-Point-Vorführung
miterlebt hat, der wird bestätigen: Die Schüler haben hier etwas geschaffen,
das in seiner Kombination aus historischer und gekonnter künstlerischer
Bearbeitung wohl einmalig ist."
Der Kulturförderpreis wird heuer erstmals
verliehen. Er ist mit 1.000 Euro dotiert.
Im öffentlichen Teil der Stadtatssitzung war die Schaffung des Kulturförderpreises zuvor beschlossen worden. Kulturreferentin Dr. Gabriele Moritz hatte den neuen Preis angeregt. Gleichzeitig mit dem Beschluß über den neuen Preis entschied sich der Stadtrat dafür, den traditionellen "Kulturpreis" der Stadt nicht mehr zwingend in jedem Jahr zu verleihen. Eine abwechselnde Verleihung von "Kulturpreis" und "Kulturförderpreis" wurde ins Speil gebracht, aber auch der Vorschlag, sich "alles offen zu halten" und vielleicht auch einmal auf eine Preisverleihung ganz zu verzichten.
Hintergrund ist die (unausgesprochene) Tatsache, daß der Stadt die Kandidaten ausgehen: In den letzten Jahren seien vor allem runde Geburtstage oder Jubiläen zum Anlaß genommen worden, um den Kulturpreis zu verleihen. Das Niveau des Preises sollte nicht durch den Zwang geschmälert werden, jedes Jahr einen Preisträger zu finden.
Im Startjahr des neuen Kulturförderpreises - das wurde schon in der öffentlichen Sitzung angedeutet - wolle man aber beide Preise vergeben.
Der traditionelle Kulturpreis geht heuer an die Theatergruppe der Kolpingfamilie (
Bericht hier).
25.10.06
neumarktonline: Förderpreis für "letzten Brief"