Schon über 1000 Besucher

Ein Maisstampfer aus Afrika wird hier von Birgitt Rupp einer 9.
Klasse der Hauptschule West vorgestellt.
NEUMARKT. Die Ausstellung "Wir haben den Hunger satt" erfreut sich großer Nachfrage.
Über 30 Gruppen wurden durch die Ausstellung geführt, mit den zusätzlichen
Besuchern waren es zur "Halbzeit" über 1000 Gäste. Die Resonanz auf Führungen ist so positiv,
dass am Samstag und Sonntag jeweils um 15 und 16 Uhr
zusätzliche Führungen für Interessierte angeboten werden. Eine Anmeldung
zu diesen Führungen ist nicht nötig.
Am Freitag um 20 Uhr wird
im G6 bei Livemusik das Thema der Ausstellung nochmals in einem anderen
Ambiente aufgegriffen: Der "Blauen Nacht". Schüler des Ostendorfer
Gynmasiums unter der Leitung von Thomas Röll spielen Rockballaden, während die Besucher mit Cocktailss und "fairen Häppchen" verwöhnt werden.
Hunger gehe alle an und sei ein Skandal, doch man habe sich daran
gewöhnt, heißt es bei der Ausstellung. Den Teilnehmern werde aber sehr schnell klar: wenn man sich darauf
verlasse, dass von oben etwas passiert, werde man das Millenniumsziel,
die Hungernden bis zum Jahr 2015 zu halbieren, nie schaffen.
Also sollte
jeder kleine Beiträge im Alltag dazu liefern. "Wenn zehn Menschen
bei uns fairen Kaffee trinken, kann eine Kaffeebauernfamilie
menschenwürdig leben", so Ruth Dorner bei einer ihrer Führungen.
Um den Wert von Nahrungsmittel vor Augen zu führen, lässt Birgitt Rupp
die Schüler am Maisstampfer aus Afrika Mehl erzeugen. "Wenn wir vor dem
Kuchenbacken so erst das Mehl stampfen müssten, hätte ein Kuchen einen
ganz anderen Wert".
Auch das Argument, Biowaren oder regionale Produkte
wären zu teuer, werde anhand von Fakten widerlegt: 1960 gab man für
Lebensmittel die Hälfte des Einkommens aus. Heute seien es elf Prozent. "Da
brauchen wir uns wegen Gammelfleisch nicht aufregen", so eine Schülerin
der Fachakademie für Hauswirtschaft.
Wenn die Schüler
aufgefordert werden, einen Korb mit Lebensmittel nach
bio,
fair und
regional
zu sortieren, merken sie sehr schnell, wie man als Verbraucher oft
getäuscht werde. "Das muss man noch viel klarer für den Verbraucher kennzeichnen.
Beim Einkaufen habe ich nicht viel Zeit, da will ich nicht das
Kleingedruckte lesen müssen", so ein Schüler der Berufsfachschule für
Pflegeberufe.
Am Ende der Führung soll klar sein, was der eigene Einkaufskorb mit dem Hunger in der
Welt zu tun hat. Als beliebter Abschluss der Ausstellung erweist sich der
schiefstehende Kicker.
Hier kann jeder nochmals erfahren, dass es Menschen mit besseren und
Menschen mit schlechteren Voraussetzungen gibt. Sehr schnell aber werden
die Klötze zum Unterlegen geholt, denn man will ja fair spielen.
19.10.06
neumarktonline: Schon über 1000 Besucher