Viele alte Apfelsorten

NEUMARKT. "Leben am und mit dem Ludwig-Donau-Mainkanal". Unter diesem Motto stand die Radtour am Kanal entlang, die der Bund Naturschutz zusammen mit dem Wasserwirtschaftsamt und dem ADFC organisiert hatte.

Im Rahmen der landesweiten Aktion "BayernTour Natur 2006" stellten die Organisatoren bei drei Radtouren im Mai, Juli und jetzt im September von Neumarkt nach Berching verschiedene Aspekte des "alten Kanals" dar.

Die Teilnehmer erfuhren, dass der Wasserstraße von der Fertigstellung im Jahr 1846 an das Aufkommen der Eisenbahn wirtschaftlich stark zusetzte. Praktisch von Beginn an war der Kanal als Transportweg technisch veraltet. Güter konnten schneller auf der Schiene transportiert werden.

Heute wird der Kanal als kulturhistorisches Denkmal und ökologisches Refugium erhalten. Unter Apfelspezialisten ist er wegen seiner vielen alten Apfelsorten weithin bekannt.

Der Beratzhausener Pomologe* Josef Wittmann stellte an der Schleuse in Greißelbach den Siegeszug des Apfels, ursprünglich aus Zentralasien kommend, in Europa dar. Dabei spielten die Klöster eine zentrale Rolle. Kostproben verschiedener alter und neuerer Sorten demonstrierten eindrucksvoll das geschmackliche Spektrum der verschiedenen Sorten wie Kaiser Wilhelm, Renette oder Rheinischer Bohnapfel. Im Gegensatz dazu nimmt sich das im Handel erhältliche Angebot geradezu ärmlich aus, hieß es.

Ein Lichtbildervortrag in Berching zu den verschiedenen Nutzungen des Kanals rundete die Tour ab. Der Kronenbräu stellte die bis in die 1960er Jahre bestehende Bedeutung des im Winter geschnittenen Kanaleises zum Bierbrauen dar.

Heute spielt der alte Kanal nur noch in der Freizeitnutzung seiner Anwohner eine wichtige Rolle: im Schatten der alten Bäume lässt es sich gut Sport treiben, angeln oder spazieren gehen. Auch als Kulisse für moderne Kunst eignet er sich, wie bei Mühlhausen zu sehen ist. Und im Winter lädt der Kanal zum Eisstockschießen und Schlittschuhlaufen ein. Man war sich einig, dass das Naherholungspotential des LDM-Kanals im Kreis Neumarkt noch weitgehend ungenutzt ist.

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ISSN 1614-2853 20. Jahrgang

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