Mittel sind erschöpft
NEUMARKT. MdL Strobl hat Minister Schneider gebeten, die Berchinger Schule und ihre Ganztagsbetreuung nicht "im Regen stehen zu lassen".
In der letzten Stadtratssitzung hatte Bürgermeister Rudolf Eineder die Stadträte davon
informiert, dass der Antrag auf Förderung für die Ganztagsbetreuung an der
Grund- und Hauptschule abgelehnt worden sei. Er habe bereits den
Gemeindetag
und die Abgeordneten um Unterstützung gebeten.
Da dem
SPD-Abgeordneten Reinhold Strobl ein solches Schreiben bislang noch
nicht
vorlag, hat sich Stadtrat Josef Mayer an den SPD-Parlamentarier mit der
Bitte um Unterstützung gewandt.
Er teil die Auffassung von
Bürgermeister Eineder, dass der Staat die Schulen im ländlichen Raum
nicht
einfach im Regen stehen lassen könne, erklärte Strobl jetzt in einer Pressemitteilung. Er habe sich deshalb unverzüglich an
Staatsminister Siegfried Schneider gewandt und ihn gebeten, die Stadt
Berchingzu unterstützen.
Wie Strobl inzwischen erfahren hat, sind die Mittel für das Sonderprogramm
der Bundesregierung zum Ausbau der Ganztagsschulen (IZBB) für Bayern
erschöpft. 156 bayerische Schulen, die im Kultusministerium einen Antrag
auf
Fördermittel gestellt haben, gehen jetzt leer aus. Betroffen sind 97
Hauptschulen, 30 Realschulen und 29 Gymnasien. Diese könnten ihre Pläne für
den Ausbau der Ganztagsbetreuung entweder nicht verwirklichen oder ihre
Kommunen bleiben auf den Kosten sitzen. Strobl: "Nachdem Bayern sehr viel Geld aus den
IZBB-Mitteln für den Ausbau des achtjährigen Gymnasiums verwendet hat,
bleiben jetzt viele anderen Schularten auf der Strecke. Der Freistaat hat
aber gegenüber diesen Schulen eine besondere Verantwortung".
Der weitere Ausbau von Ganztagsschulen und –Angeboten dürfe nicht daran
scheitern, dass Finanzmittel der Bundesregierung auslaufen. Strobl: "Wir
fordern ein bayerisches Sonderinvestitionsprogramm für Ganztagsschulen, um
alle vorliegenden Anträge zu realisieren". Es zeige sich immer wieder,
dass
Finanzpolitik eine vernünftige Bildungspolitik nicht ersetzen könne.
Bildungsgerechtigkeit sei nur mit Investitionen zu realisieren.
So habe
die
SPD bereits im Nachtragshaushalt 2005 ein Sonderinvestitionsprogramm für
Ganztagsschulen in Bayern gefordert. Es sei auch nicht auszuschließen,
dass
die Qualität von bayerischen Schulen und der Ausbildung weiter sinke, wenn
Reformen weiter verschleppt würden, erklärt Strobl.
Stadtrat Josef Mayer hatte Strobl darauf aufmerksam gemacht, dass die
Gemeinde Mittel in den Haushalt eingestellt hatte. Der Freistaat aber
drücke
sich, obgleich die Stadt Berching für die Volksschüler eine bauliche
Anlage
projektierte, die nur einen Bruchteil anderer Maßnahmen an anderen
Schularten ausgemacht hätte.
MdL Strobl will deshalb auch wissen, welche
Schulen im Landkreis Neumarkt IZBB-Mittel beantragt hatten, welche Schulen
IZBB-Mittel bekamen und welche Schulen nicht mehr berücksichtigt wurden.
21.09.06
neumarktonline: Mittel sind erschöpft