Kronzeugen-Regelung ?
NEUMARKT. "Die Lebensmittelskandale zeigen, dass die Kontrollschwerpunkte in der Lebensmittelkette verändert werden müssen", so Albert Deß, agrarpolitischer Sprecher der CSU-Europagruppe.
"Unsere Landwirte liefern hochwertige Rohstoffe an die weiterverarbeitenden Unternehmen. Es muss gesichert sein, dass dieser hochwertige Qualitätszustand bis zum Endverbraucher erhalten bleibt", so Albert Deß weiter.
Für die Skandale beim Gammelfleisch seien nicht die Erzeuger verantwortlich. Es sei deprimierend für die Bauern, dass sie selbst mit überzogenen bürokratischen Kontrollen zu kämpfen hätten, in der Weiterverarbeitung und beim Handel diese Kontrollen aber anscheinend versagten. "Statt Fliegengitter bei den Bauern zu kontrollieren, sollten sich die Verantwortlichen vor Ort in den Kühlhäusern genauer umsehen. Erstaunlich ist doch, dass die bisher aufgedeckten Skandale weniger durch behördliche Kontrollen ans Tageslicht gekommen sind, sondern mehr durch Mitarbeiter aufgedeckt wurden." so Deß. Es sollte darüber nachgedacht werden, ob für Informanten eine Art "Kronzeugenregelung" geschaffen wird.
"Die Landwirte haben es nicht verdient, dass in der Verarbeitung und im Handel so verantwortungslos mit ihren hochwertigen Rohstoffen umgegangen wird," betonte Deß. Man dürfe nicht zulassen, dass der gute Ruf der deutschen Landwirtschaft durch schwarze Schafe in der Verarbeitung und im Handel mit ihren kriminellen Machenschaften beschädigt werde.
07.09.06
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