"Stiefkind seit Jahren"
NEUMARKT. Als einen Schritt in die richtige Richtung bezeichnet der hauptschulpolitische Sprecher der SPD-Landtagsfraktion Reinhold Strobl die Ankündigung von Kultusminister Siegfried Schneider die Hauptschulen in Bayern zu reformieren.
"Seit Jahren ist die Hauptschule das Stiefkind der bayerischen Staatsregierung. Nun endlich scheint Bewegung ins Spiel zu kommen und die jahrelangen Forderungen von Opposition, Lehrerverbänden, Gewerkschaft und Elternvertretern werden endlich wahrgenommen", so Strobl, "Ich fürchte nur, dass es wieder einmal bei dem Versuch bleiben wird, an einigen brandaktuellen Stellen herumzudoktern anstatt eine grundlegende Reform dieser Schulart anzugehen, die der Hauptschule wieder den Stellenwert in Wirtschaft und Gesellschaft gibt, den sie verdient hat."
Bis jetzt seien die Bestrebungen der Staatsregierung darauf ausgerichtet gewesen, Lehrerstellen einzusparen, die Hauptschulstandorte im Freistaat massenhaft zu schließen und den Wert des Hauptschulabschlusses zu untergraben, erklärt Strobl.
"Um das Potential der Jugendlichen optimal zu erschließen brauchen wir eine Revision der Lerninhalte mit Ausrichtung auf eine zeitgemäße Qualifikation, intensivere individuelle Betreuung der Schüler, die oft aus bildungsfernen Schichten stammen oder mit Migrationshintergrund sind und mehr Angebote zur Ganztagsbetreuung mit entsprechender pädagogischer Untermauerung. Eine solche Reform aber würde mehr Lehrer und mehr finanzielle Mittel bedeuten, die die Staatsregierung nicht zu geben gewillt ist", so der Abgeordnete.
01.09.06
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