"Alte Kamellen"

NEUMARKT. Die CSU sieht keinen Anlaß, sich noch einmal mit einer Umbenennung der Albert-Reich-Straße zu befassen.

Die Freie Liste Zukunft wärme mit ihrer Forderung (wir berichteten) nur "alte Kamellen" auf, heißt es in einer Stellungnahme vom Donnerstagabend. Der Stadtrat habe sich bereits im Juni 2004 mit dem Thema befasst. Mit großer Mehrheit habe man seinerzeit beschlossen, den Namen der Straße zu belassen und durch entsprechende Hinweistafeln auf die Vergangenheit von Albert-Reich hinzuweisen.

Mit dem Textzusatz auf dem Straßenschild der Albert-Reich -Straße "verhängnisvoller Förderer des Nationalsozialismus" werde Reichs Geschichte offensiv begegnet. Durch eine Umbenennung der Straße könne man die Vergangenheit nicht ungeschehen machen oder auslöschen.

Der Beschluss sei vor zwei Jahren gefasst und umgesetzt worden. Man solle sich viel mehr mit der Zukunftsfähigkeit Neumarkts, mit der Schaffung von Arbeitsplätzen und dem Ausbau der Zentralitätsfunktion der Stadt beschäftigen, erklärte CSU-Fraktionsvorsitzender Ferdinand Ernst. Gleichzeitig schlugt Ernst vor, die Stadt solle zu der Musical-Aufführung "Der letzte Brief" des Ostendorfer Gymnasiums neben den ehemals in Neumarkt lebenden Juden auch Vertreter des Landesverbands der Israelitischen Kultusgemeinde in Bayern einladen.

Die Stadt solle in diesem Rahmen an die Israelitische Kultusgemeinde mit der Anfrage zugehen, ob diese das Engagement der Musical-Gruppe für die geschichtliche Aufarbeitung durch die Verleihung eines Preises oder einer Auszeichnung würdigen könnte.
31.08.06
neumarktonline: "Alte Kamellen"
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