Barrierefreier Bahnsteig

NEUMARKT. Der Mittelbahnsteig am Neumarkter Bahnhof soll mit dem S-Bahn-Anschluß barrierefrei werden, teilten die Grünen mit.

Dies gehe aus der Antwort des Verkehrsministeriums an MdL Maria Scharfenberg (Grüne) hervor, die sich über den Zustand der wichtigsten Bahnhöfe in der Oberpfalz erkundigt hatte. Demnach soll mit der geplanten S-Bahn-Verbindung nach Nürnberg der Neumarkter Mittelbahnsteig für die Gleise 2 und 4 (einen Bahnsteig 3 gibt es in Neumarkt nicht) barrierefrei und damit behindertengerecht erschlossen werden.

Der Neumarkter Bahnhof zähle derzeit mit rund 5000 Reisenden am Tag zu den größten der Oberpfalz (neben Regensburg, Schwandorf und Weiden). Mit dem Bau der S-Bahn werde mit einem weiteren Anstieg der Fahrgastzahlen gerechnet. Laut Scharfenberg gebe es aber am Neumarkter Bahnhof auch noch einige Probleme: Das kostenfreie Parkplatzangebot in der Nähe des Bahnhofs sei unzureichend.

Und ein weiteres Manko sieht auch das Verkehrsministerium: Es bestünden "zu Tagesrandzeiten und am Wochenende bei den Schnittstellen mit dem allgemeinen ÖPNV noch Lücken", heißt es im Schreiben des Ministeriums. Verbesserungen in diesen Bereichen könnten die Attraktivität der Bahn deutlich erhöhen, sind sich auch die Neumarkter Grünen sicher.

Bereits vor vier Wochen hatte MdB Toni Hofreiter bei seinem Besuch die stärkere Verzahnung mit dem ÖPNV gefordert. Am Parsberger Bahnhof, der zu den zehn größten Bahnhöfen der Oberpfalz zähle, könnten dynamische Anzeigentafeln die Kundenfreundlichkeit deutlich erhöhen, so Scharfenberg. Bisher werden Fahrgäste nur über Lautsprecher über Änderungen informiert.

Zusätzlich zur fehlenden Barrierefreiheit und dem schwachen Ausbau von Nahverkehrsbussen sei das Angebot so besonders für behinderte Menschen unzureichend, so Scharfenberg. Besonders der Verkehr vom und zum Bahnhof könnte in Parsberg gut mit Anruf- Sammeltaxis verbessert werden. Solche Angebote müssten den Menschen aber zunächst viel stärker bewusst gemacht werden.

"Handlungsspielräume zur Unterstützung von sinnvollen Investitionen im Bahnbereich werden von der Staatsregierung verweigert", kritisiert die Landtagsabgeordnete. Dabei sei sich die CSU "intern nicht einig": Einerseits habe sie der Kürzung der Regionalisierungsmittel für den Verkehr in der Großen Koalition und im Bundestag zugestimmt, andernseits kritisiere sie diese Kürzungen. Scharfenberg: "Die Regierung steckt Geld lieber in sinnlose Prestigeobjekte wie den Transrapid, statt die Attraktivität des vorhandenen Systems zu verbessern".
18.08.06
neumarktonline: Barrierefreier Bahnsteig
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