Papst und Eichstätter Bischof

NEUMARKT. Ein deutscher Papst und ein vakanter Eichstätter Bischofs-Stuhl - beide Positionen waren schon einmal in Personalunion besetzt.

Ein Filmbeitrag des Bayerischen Fernsehens stellt am Mittwoch in seinem Dritten Fernsehprogramm um 19.30 Uhr Papst Viktor II. vor, der von 1042 bis 1057 Bischof von Eichstätt und von 1055 bis 1057 - gleichzeitig (!) - Papst war.

Unter den 265 zweifelsfrei anerkannten Päpsten der gesamten Kirchengeschichte stammen vier aus Bayern: Papst Klemens II. (1046/1047), der zuvor Bischof von Bamberg war, liegt im Bamberger Dom begraben und soll einem Giftmord zum Opfer gefallen sein.

Papst Damasus II. (1048) regierte nur 23 Tage. Es war eines der kürzesten Pontifikate der Kirchengeschichte. Die Legende will wissen, dass er in Pildenau bei Ering im Inntal geboren wurde, nur etwa 25 Kilometer flussabwärts von Marktl am Inn, dem Geburtsort des jetzigen Papstes Benedikt XVI..

Papst Viktor II. (1055-1057) war Bischof von Eichstätt und behielt auch während seines Pontifikats die Leitung des Bistums bei. Nach seinem Tod wollten seine deutschen Anhänger den Leichnam nach Eichstätt überführen, um ihn im Dom beizusetzen. Doch bei der Überführung raubten die Bürger von Ravenna den Sarg und brachten ihn in das Mausoleum Theoderichs des Großen.

Der Film von Eckhart Querner ist an Originalschauplätzen in Eichstätt, Bamberg, Regensburg, Marktl und Ering am Inn, Rom, Sutri, Ravenna und Brixen entstanden. Er lässt das Leben und die Wirkung der vier Päpste aus Bayern in Zeugnissen, Spuren und Erinnerungen lebendig werden und entdeckt das Verbindende.

In Eichstätt drehte das Team des Bayerischen Fernsehens unter anderem im Dom und im Diözesanarchiv, dessen Leiter Dr. Bruno Lengenfelder einen Blick in das kostbare Gundekarianum gestattete. In diesem gut gehüteten Buchschatz aus dem 11. Jahrhundert ist auch eine Abbildung des Eichstätter Papstes Viktor II. zu sehen.
13.08.06
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