Souverän angezapft


Oberbürgermeister Thomas Thumann schwingt den Schlegel - aufmerksam beobachtet von Volksfestreferent Herbert Fischer.
Fotos: Erich Zwick

Die Festbierbräuer Franz Xaver Glossner sen. und jun., links und
rechts vom Volksfestreferenten Herbert Fischer, und OB Thomas
Thumann schwenken die ersten Maßen.


Damit es auf dem Platz gesittet zugeht: die Polizei zeigt Flagge.
Allerdings: Vielleicht möchte jemand absichtlich von der apar-
ten Beamtin "abgeführt" werden?


Dem Regen zum Trotz: die Fahrgeschäfte locken mit Lichter-
glanz.


Ein bisschen militärisch durfte es zum Auftakt sein: Thomas
Thumann dirigiert den Bayerischen Defiliermarsch.


Die Theatergruppe der Kolpingfamilie steuerte im Vorprogramm
ein Stückchen von Hans Sachs bei.


Von "Abendschau"-Produktionsleiter Thomas Röhrl fürs Fern-
sehen entdeckt: die Jodler-Oma aus Woffenbach.
NEUMARKT. "Auf dem Juravolksfest sind alle gleich, Groß und Klein, Jung und Alt - es ist ein Fest, bei dem alle gesellschaftlichen und sonstigen Grenzen verschwinden. Ein Ort der Integration - ein Ort, an dem Menschen zusammen kommen."

Mit diesen klugen Worten eröffnete Oberbürgermeister Thomas Thumann am Freitag Abend das 177. Juravolksfest und verzichtete daher auf eine namentliche Begrüßung der "Ehrengäste", die es auf Grund seiner Vorrede eigentlich gar nicht gab.

Trotzdem mussten ein paar "Volksfest-Manager" namentlich genannt und auf deren Wohl ein geziemender Achtungsschluck genommen werden. Das war einmal Volksfestreferent Herbert Fischer (seine Verdienste wogen so schwer, dass sein Name gleich dreimal über die Lippen des Stadtoberhaupts kam), sein Namensvetter und Hauptamtsleiter Thomas Thumann, Festwirt Albert Zollbrecht, Haxn-Liebermann-Chef Fritz Stahlmann und Schausteller-Boss Günther Wunderle. Und nicht zu vergessen, die Lieferanten des Stoffes, aus dem die (Fest)Räusche sind: Franz Xaver Glossner sen. und jun, die diesjährigen Festbier-Bräuer.

Unter dem Blitzlicht-Gewitter der Fotografen schritt dann der OB zur mit Spannung verfolgten "Tat": Ohne Lampenfieber schwang er den Schlegel und mit drei oder vier (da gehen die "Schätzungen" auseinander) gezielten Schlägen entlockte er dem Banzen einen bernsteinfarbenen Bierstrahl, der sich eine malerische Schaumkrone aufsetzte. "O'zapft is", brüllte der Festreferent, und damit war sein Wortbeitrag geleistet.

Dafür ließ sich Thomas Thumann den Taktstock vom Kapellmeister der "Laudenbacher" naufnötigen, um mit dem Bayerischen Defiliermarsch die Anstich-Zermonie musikalisch und schmissig abzurunden.

Unterdessen hatten es sich die "Abendschau"-Mitarbeiter des Bayerischen Fernsehens in einer Ecke der Jurahalle gemütlich gemacht, um einen langen Arbeitstag, der in einer 15minütigen Sendung mündete, gemütlich ausklingen zu lassen. Produktionsleiter Thomas Röhrl hatte in den vorausgegangenen zwölf Stunden mehr als einmal zum Himmel geblickt, ob der wohl mitspielt.

Das tat er nur bedingt, was aber auf den Erfolg keinen Einfluss hatte. Bereits am Nachmittag probten die Akteure, u.a. die Judokas, die Theatergruppe der Kolpingfamilie und die "Jodler-Oma" aus Woffenbach. Die Moderatoren Karin Schubert und Peter Sauer taten ein übriges, Stimmung zu zaubern, die man vorher nur hatte erahnen können.

Bis gegen 20 Uhr sah es im Biergarten vor den Jurahallen noch recht verlassen aus, was sich aber mit dem fortschreitenden Abend noch änderte. Der Trost aller Volksfest-Enthustiasten: ein verregneter Auftakt verdirbt noch lange kein Fest - und morgen ist ein neuer Tag - hoffentlich mit viel Sonne.
Erich Zwick
11.08.06
neumarktonline: Souverän angezapft
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