Keine "One-Man-Show" mehr

NEUMARKT. Die UPW wies CSU-Kritik zum Thema Frickenhofen zurück: Die "frühere One-Man-Show der Ära Karl" sei endgültig vorbei.

Trotz schweißtreibenden Temperaturen trafen sich viele Neumarkter zum traditionellen UPW-Bürgergespräch im Gasthof Sammüller am Schafhof. Die Vereinsvorsitzenden Georg Jüttner, Bernhard Lehmeier und Werner Glossner begrüßten die Anwesenden zusammen mit Stadtrat und Fraktionsvize Franz Düring.

Eingangsthema war die "optisch sehr auffallende" derzeitige Baustelle Wohnanlage Schönwerthgarten. Hier waren einige Bürger der Meinung, dass gerade für familienfreundliches Wohnen die vom Bauträger gewählte Bauweise mit Stahlbetonwandplatten "nicht gerade ökologisch optimal" gelöst wurde.

Hauptthema war am Montag jedoch der Autobahnanschluss Frickenhofen. Die anwesenden Bürger befürworteten ausdrücklich den von Fraktions-Chef Dr. Werner Mümmler im Bausenat eingebrachten UPW-Antrag und Appell an alle Stadtratsfraktionen, Vorschläge und Ideen zu einer neuen Ostanbindung des Autobahnanschlusses an die Stadt Neumarkt einzubringen.

"Umso unverständlicher und dreist" sei es, dass gerade aus der CSU harsche Kritik durch Stadtrat Lahner am OB und der UPW kam, die Stadträte der CSU seien für solche Ideen "nicht zuständig" und man solle es der Stadtplanung überlassen, konkrete Planungen zu erarbeiten. Lahner habe offensichtlich die "Zeichen der Zeit" noch nicht erkannt, "dass die frühere One-Man-Show der Ära Karl endgültig vorbei" sei. Hier müßten alle gewählten Stadträte Verantwortung zeigen und deshalb mehr denn je in der Pflicht stehen.

Man könne doch nicht erwarten, dass die Mehrheitsfraktion, die den geplanten Autobahnanschluss vor Jahren vehement inszeniert habe, "jetzt seelenruhig und ohne eigenes Zutun darauf wartet, vom neuen OB die Lösung auf dem Silbertablett serviert zu bekommen", um dann hier vielleicht "noch das eine oder andere Haar in der Suppe" zu suchen und das Gesamtprojekt dann abschließend als Erfolgsmeldung der CSU den Bürgern zu verkaufen, hieß es in der Versammlung.

Die UPW vertrete die Meinung, dass neben den Stadträten auch alle interessierten Bürger nach wie vor aufgerufen sind, hier aktiv mit Vorschlägen und Ideen eine für alle Beteiligten umweltverträgliche und sinnvolle Lösung zu finden, die dann auch zeitgerecht verwirklicht werden solle, wenn der Autobahnanschluss Frickenhofen unwiderruflich komme.

Die "Frage dafür oder dagegen" stelle sich hier nicht mehr, weil der Bund bereits entschieden habe und es eine "Katastrophe" wäre, den dann zu erwartenden Schwer- und Pkw-Verkehr von der Autobahnausfahrt auf die Stadt Neumarkt über Fuchsberg, Badstraße "und sonstige neu gefundene Schleichwege ungehemmt einströmen zu lassen".

Ein anderes Thema war die von den Voggenthaler Bürgern eingereichten Petitionen wegen des Kanalanschlusses. Hier warte man bereits über ein Jahr auf eine Antwort aus München, was einige Bürger sehr verärgert habe. Die Bürger würden endlich eine Entscheidung verlangen, ob jetzt der mehrheitlich gewünschte Kanalanschluss kommt oder jedes Anwesen sich mit einer Kleinkläranlage befassen muss.

Auch die derzeit im Bau befindliche Brücke Beckenhofer Weg werde nach wie vor von Holzheimer Bürgern als "Gewaltakt" gesehen und "noch nicht so richtig" akzeptiert.

Eine Kostenkontrolle bei der teueren Umgestaltung Ludwigshain wurde ebenfalls von den Anwesenden vorgeschlagen um hier "weiteren Kostenexplosionen" entgegenzuwirken.

Das Verkehrskonzept Unteres Tor wurde durch Stadtrat Franz Düring ebenfalls noch mal angesprochen. Düring wies auf die Fristen im bestehenden Vertrag hin, der durch die Bemühungen des neuen Oberbürgermeister "jetzt endlich nach jahrelangem Stillstand" wieder in Bewegung gekommen sei. Die Stadt sei jetzt im Zugzwang und hier sollte eine vernünftige Lösung schnellsten gefunden werden.

Der "strittige Punkt Abbruch oder Sanierung" des Aldi-Parkhauses wurde ebenfalls wiederholt erörtert. Man war sich einig, daß ein Abbruch nur bei "deutlich konkreten Planungen" vertretbar wäre, die einen echten Vorteil bei der Beseitigung des Parkhauses versprächen und das Areal somit höherwertig durch neue Bebauung nutzbar wäre.

Abschließend verwies Stadtrat und Vereinsvorsitzender Georg Jüttner noch auf den nächsten Treffpunkt mit einem geplanten Volksfestbesuch der UPW am 14. August in der großen Jurahalle.
26.07.06
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