"Orbit-Bahnhof" bei Papst- Besuch

Papst Benedikt XVI. (hier bei einem Zusammentreffen mit Neu-
markts Ex-OB Alois Karl) wird im September Regensburg besu-
chen - und dies wird auch ganz profane Auswirkungen auf die
Neumarkter haben.
NEUMARKT. Der Papstbesuch in Regensburg hat auch weitgehende Auswirkungen auf Neumarkt. Vor allem Pendler dürften betroffen sein, da in Neumarkt ein "Orbit-Bahnhof" eingerichtet wird. 8000 Pilger werden am 12. September in Bahnhofsnähe Parkplätze suchen!
Dies wurde bei einer internen
Besprechung zwischen Vertretern der Veranstaltungsservice GmbH
Regensburg, der Deutschen Bahn, der Polizei, dem BRK, den Stadtwerken
und der Stadt Neumarkt im Rathaus deutlich.
Rechtsdirektor Jürgen
Kohler fungierte dabei als Koordinationsleiter für die
Abstimmungsgespräche in Neumarkt. Die Deutsche Bahn hat Neumarkt als sogenannten "Orbit-Bahnhof" vorgesehen. Dort werden in der Nacht vom 11.
auf den 12.September rund 8.000 Pilger erwartet, die mit sieben
Sonderzügen nach Regensburg gebracht werden sollen.
In dem Gespräch
ging es um umfangreiche Abstimmungen hinsichtlich Parkmöglichkeiten,
Zugang zu den Zügen, Auswirkungen auf die Pendler und vieles mehr.
Eines wurde dabei deutlich: der Papstbesuch wird in seiner Dimension
ein so einmaliges Ereignis sein, dass auch das Alltagsleben für manche
in Neumarkt nicht den gewohnten Verlauf nehmen wird, hieß es.
Peter Kittel, der Inhaber des
Veranstaltungsservice GmbH und vom Bistum
beauftragt, den Papstbesuch vorzubereiten, stellte bei dem Treffen
einzelne Details zum Papstbesuch in Regensburg vor. Das "Islinger Feld",
auf dem die Papstmesse stattfindet, wird am 12.September ab Mittternacht
geöffnet sein. Dort finden 350.000 Pilger Platz.
Im Zusammenhang mit
der Papstmesse wird auch die A3 komplett von 0.00 bis 18 Uhr
gesperrt sein. Die Messe beginnt um 10 Uhr, Papst Benedikt
XVI. wird gegen 9.30 Uhr auf dem Islinger Feld erwartet. Schon ab 9 Uhr werden alle Sicherheitstrassen weiträumig gesperrt sein. Zu dem
Ereignis werden rund 30.000 Autos in Regensburg erwartet.
Daneben wird die Deutsche Bahn zahlreiche so genannte "Orbit-Bahnhöfe"
einrichten, wie Walter Karr, der Geschäftsführer der
DB Regio,
erläuterte. Auch in Neumarkt wird ein solcher Orbit-Bahnhof sein, von
dem aus die Pilger mit Sonderzügen nach Regensburg gefahren werden. Die
Sonderzüge fahren allerdings nicht bis zum Hauptbahnhof Regensburg,
sondern aus Richtung Neumarkt nur bis zum Haltepunkt Prüfening. Von
dort aus geht es mit einem Busshuttle in die Nähe der Universität
Regensburg. Ab da müssen die Pilger die letzten zwei Kilometer zu Fuß
bewältigen.
Das Konzept der Bahn für den Bereich der Orbit-Bahnhöfe wie in Neumarkt
sieht zahlreiche Details vor. Wichtig dabei sei es, dass die Pilger in
relativer Nähe zum Bahnhof ausreichend Parkplätze finden können. Die
Stadt Neumarkt wird dazu den Parkplatz am Volksfestgelände zur
Verfügung stellen. Die mit dem Auto anreisenden Pilger werden schon
weiträumig mit Hinweisschildern zum Volksfestparkplatz gelotst. Von
dort aus sollen die Pilger dann zu Fuß den kurzen Weg zum Bahnhof
bewältigen. Schilder führen sie gezielt zum Zugang des Bahnhofes von
der Hans-Dehn-Straße aus.
Dort wird die Bundespolizei dafür sorgen, dass die Pilger geregelt auf
die Bahnsteige und in die Züge gelangen. Zur Absperrung wird der Bauhof
der Stadt entsprechende Gitter und Absperrvorrichtungen zur Verfügung
stellen.
Polizeioberkommissar Marco Göbel von der
Bundespolizeiinspektion Regensburg, die zuständig für die Bahnhöfe ist,
wird mit seinen Mitarbeitern auch den Haupteingang des Bahnhofs und die
Zugänge von der Bahnhofstraße aus entsprechend absichern und nur so
viele Pilger auf die Bahnsteige lassen, wie in den Zügen jeweils
mitfahren können.
Auch die Neumarkter Pendler können von diesen Maßnahmen betroffen sein,
wie bei dem Abstimmungsgespräch deutlich wurde. So kann für sie zum
einen die Parkplatzsuche an diesem Tag problematisch werden. Deshalb
plant die Stadt für den 12.September die Drei-Stunden-Regelung bei den
Parkplätzen Stephanstraße, Johanneszentrum und beim Parkplatz in der
Ingolstädter Straße aufzuheben. Zudem stehen mit dem Parkplatz an der
Freystädter Straße und dem Volksfestplatz weitere Parkmöglichkeiten zur
Verfügung. Allerdings sollten die Pendler für diesen Tag mehr Zeit für
die Parkplatzsuche einplanen, hieß es.
Denn auch beim Zugang zu den Bahnsteigen könnte es für die Pendler zu
zeitlichen Verzögerungen kommen. Die Bundespolizei will zwar an den
Absperrungen die Pendler durchlassen, wenn sie sich als solche zu
erkennen geben. Allerdings können dabei durchaus zeitliche
Beeinträchtigungen entstehen.
Mit Aushängen im Bahnhofsbereich und an den Parkplätzen sollen die
Pendler bereits vorab auf diese besondere Situation am 12.September
hingewiesen werden. Die Stadt will zudem im August mit
Informationsschreiben an den Windschutzscheiben der parkenden Autos auf
den Pendlerparkplätzen möglichst viele Pendler darüber informieren.
Werner Lorek vom Neumarkter Roten Kreuz wird für die Pilger
auf und um das Bahnhofsgelände entsprechende Anlaufstellen einrichten.
Auch die Neumarkter Polizeiinspektion wird an diesem Tag Schwerstarbeit
zu leisten haben. Polizeihauptkommissar Josef Schmid geht davon aus,
dass die Zufahrtsstraßen nach Neumarkt und zu den Parkmöglichkeiten
entsprechend überwacht werden müssen.
13.07.06
neumarktonline: "Orbit-Bahnhof" bei Papst- Besuch